Die didacta-Bildungsmesse ist groß, wirklich groß. Schon in der S-Bahn zum Flughafen (der Weg vom Stuttgarter Hbf zur Messe Stuttgart dauert erstaunlicherweise länger als die Zugfahrt von Mannheim nach Stuttgart) befand ich mich gestern zwischen Scharen von Lehrern. Inmitten der sehr lebendig gestalteten Hallen begegneten mir dann Horden von Schulkassen, mit riesigen Taschen beladen. Das hat mich aber nicht davon abgehalten wie geplant in der Halle7 das „Forum Weiterbildung“ aufzusuchen. Den Schwerpunkt habe ich auf Vorträge gelegt, die auch zum aktuellen Studienfach „Bildungsmanagement“ passen: Bildungsfinanzierung und Personalentwicklung.
Prof. Timmermann von der Universität Bielefeld hielt einen Vortrag zum Thema „Bildungsfinanzierung: Private Eigenvorsorge oder staatliche Daseinsvorsorge?“ Dort wurden u.a. die Ergebnisse und Vorschläge der Expertenkommission zum Thema „Lebenslanges Lernen“ vorgestellt. Im internationalen Vergleich sind nach OECD-Daten die deutschen Ausgaben für Bildung gering und sogar rückläufig. Vorgeschlagen wurden die Förderung von Bildungssparen privater Haushalte zum LLL, zinsverbilligte Bildungskredite sowie eine öffentliche Förderung der allgemeinen, politischen, kulturellen Weiterbildung sofern im Öffentlichen Interesse. Eine Staffelung der Förderung je nach öffentlichem Interesse und privatem Interesse wurde vorgeschlagen, d.h. z.B. eine Finanzierung der schulischen Abschlüsse zu 100%, Hochschulabschlüsse anteilig je 50% Zuschuss und Darlehen, Aufstiegsfortbildungen mit Zuschuss 35% und Darlehen 65%. Ein lernförderliches Klima müsse in Deutschland geschaffen werden (in Familie, Medien, Politik, Unternehmen); Verbesserungen könnten schrittweise erreicht und nach Prioritäten umgesetzt werden.
Die anschließende Podiumsdiskussion aus Vertretern verschiedener privater Bildungsträger war auch sehr informativ, wenngleich die schlechte Akustik in der Halle durch starke Hintergrundgeräusche konkurrierender Veranstaltungen die Konzentration doch ziemlich erschwerte.