Die 7 sehr guten Vorträge zum Thema „Mobiles Lernen“ standen für mich im Mittelpunkt meines heutigen LEARNTEC-Besuches.
Das Handy (oder auch PDA, BlackBerry,…) zum mobilen Lernen zu verwenden ist durchaus einleuchtend: „Location based services“ für Touristen oder Museumsbesucher, mobiles Tutoring per SMS oder MMS, Faktenlernen über MC (incl. einfachen Grafiken) mit Übertragung der Ergebnisse an einen Server – all dies sind schon existierende Anwendungen, die hier gezeigt wurden. Das Handy ist überall dabei und die Nutzer haben meist eine sehr persönliche Bindung dazu.
Was sind Herausforderungen und Probleme, die genannt wurden?
- Da gibt es z.B. das Problem fehlender technischer Standards und daher oft die technische Begrenzung/Ausrichtung auf einige wenige Handy-Typen. Zudem ist Installation von Software (Clients) auf dem Handy generell nicht einfach.
- Eine andere Frage: Wie erstellt man Lerneinheiten (z.B. als J2ME-Anwendungen) für das Handy? Sowohl die Autoren müssen damit klarkommen als auch die Nutzer später in der Anwendung. Unter www.mooleemoo.de soll es ab nächster Woche einen freien Moduleditor von der afelio GmbH geben, der in einem Schritt verschiedene Ausgaben für PC und Handy produziert. Kommerziell gibt es z.B. eXact Mobile/eXact Glove von Giunti Labs, wo dann auch Lernerdaten zurück ans LMS gehen können.
- Und man hat beim mobilen Lernen wieder die Schwierigkeit der Kombination technischer Lösungen mit didaktischen Anforderungen. Mobiles Lernen sollte in Verbindung zu anderen Lernangeboten stehen und z.B. in Blended Learning-Szenarios eingebunden werden. Michelin hat in Zusammenarbeit mit Fraunhofer ESK in diesem Zusammenhang den eCoach getestet (dort werden zur Motivation SMS verschickt mit individuellen Empfehlungen für die Lernenden). Betont wurde die enge Bindung zwischen Lernenden und ihrem Handy, so dass SMS starke und sehr positive Wirkungen haben.
- Wie kommt man als Nutzer an die Angebote? QR-Codes/2-D-Codes können den Zugang evtl. erleichtern und ersparen das Tippen von URLs. Allerdings wären aufgrund der Handy-Tarife momentan Podcast- und Video-Dienste noch ein sehr teures Vergnügen…
- Der Trend zur „Mobile Community“ ist da, die Technik dazu aber noch nicht existent.
Instant Messaging (incl. Buddy Lists) wäre schön, aber die mobilen Geräte sind extrem unterschiedlich: Fraunhofer ESK berichtete in diesem Zusammenhang von SB-Terminals, an denen ein User entscheidet, was er will und daraus folgend für den benötigten Client automatisch ein individueller Installer erzeugt wird. Diesen kann der User dann per Bluetooth übertragen.
Dies als einige persönliche Eindrücke des sehr interessanten Nachmittags und der 3-stündigen Veranstaltung.
Auf dem Gebiet „Mobiles Lernen“ wird sich noch viel tun. Und solche Veranstaltungen wie auf der LEARNTEC finde ich extrem hilfreich, um den jeweiligen „State of the Art“ kennen zu lernen.