Bereits vor Monaten hatte ich rercherchiert / ausgewählt, welche kostenlosen Anwendungen ich mir auf der Samsung GEAR VR anschauen möchte: Heute bin ich zum Ausprobieren gekommen, auch motiviert durch die LEARNTEC-Vorträge zu VR (die sich allerdings alle auf die teurere und mächtigere HTC VIVE bezogen). Da ich die Samsung GEAR VR einige Monate nicht genutzt hatte, musste ich erstmal durch einen Update-Marathon, wo sich mittlerweile auch Einiges verhakt hatte. D.h. nach dem Aufsetzen erhielt ich nicht die „Oculus Home“ Startseite, sondern wurde aufgefordert, die Gear abzusetzen und die Updates durchzuführen. Letztendlich musste ich die Oculus-App deinstallieren und einige Rechte auf dem Handy, die ich zwischenzeitig gesperrt hatte, wieder freigeben. Nicht selbsterklärend und benutzerfreundlich, aber naja.
Samsung hat sein eigenes App-Universum, d.h. Apps müssen auch dafür aufbereitet und freigegeben sein!
https://www.oculus.com/experiences/gear-vr/
Videos in VR
Die meisten der Apps, die ich testweise heruntergeladen hatte, basierten auf 360 Grad Stereo Videos, so z.B. die „SZ VR“ (Link) der Süddeutschen Zeitung mit Videos im Kontext der Olympischen Spiele in Rio, „WITHIN“ (Link) mit verschiedensten Inhalten und „NEXTVR“ (Link) mit Live-Übertragungen von Veranstaltungen.
Diese Apps benötigen dann logischerweise Internetzugang fürs Streaming. Bei „WITHIN“ hat mir der Film „Click effect“ (James Nestor, ca. 7min) gefallen, in dem es um „Free diving with two marine scientists“ geht und die entsprechende Unterwasserwelt gezeigt wird. Vorteil ist dort m.E., dass man unter Wasser nicht unbedingt ein 1A-Bild erwartet und die Pixel des Handy-Displays, die sonst bei VR oft störend zu sehen sind, sehr in den Hintergrund treten. Ein Beispiel für eine App, in der ich es deutlich länger ausgehalten habe, war die Aufzeichnung der „GAME AWARDS 2016“ über NEXTVR: Die Aufzeichnung wäre 1 Stunde 24 min gewesen, doch ich bin immerhin 40 min dabei geblieben, ehe es dann zu einer Zwangspause kam, weil die Samsung GEAR VR meldete „Die GEAR VR muss abkühlen“. Thematisch sind Games und VR nah beieinander und diese Art der Übertragung in VR war deutlich professioneller gestaltet als einfach eine Veranstaltung in 3D abzufilmen – schon daher lohnte ein Blick in die Aufzeichnung. Auch hier störten die Pixel gar nicht, selbst die Projektion der in den jeweiligen Kategorien nomierten Games auf der Leinwand war angenehm anzuschauen. Geschickte Wechsel der Kameraperspektive und teilweises Ausblenden des Publikums mit überlagerter VR-üblicher Szenerie / Sternen machten das Schauen angenehm und fokussierter. Darüber hinaus lernte man dabei inhaltlich doch Einiges über die aktuelle Gamer-Szene (vgl. Webseite The Game Awards).
Künstliche Welten in VR
Einen anderen Ansatz verfolgen ja Apps, die von vornherein künstliche Welten zu verschiedenen Zwecken generieren, so z.B. die in Unity erstellte „VirtualSpeech“, die einem verschiedene Szenarien anbietet, damit man eigene Vorträge / Vorstellungsgespräche proben kann. Die Idee ist interessant, aber das Ganze konnte mich nicht überzeugen – der Ablauf bei den Zuschauern ist (bzgl. Nicken, Gesten etc.) zu starr.
Bzgl. Lernen habe ich die App „Labster: CSI Forensic Labs“ (Link) ausprobiert, in der mit vielen nutzerseitigen Interaktionen gearbeitet wird, um die DNA-Analyse einer Blutprobe zu simulieren. Die App ist wirklich einen Besuch wert; darüber hinaus ist die Arbeit mit eingebauten Texten, Hilfen und auch kurzen Videos zum Thema „DNA“ optisch sehr gut umgesetzt.
Was die Optik von künstlichen Welten betrifft, ist auch das Beispiel der „holographic simulations“ innerhalb der „Marvel Avengers: Tony Stark’s Lab“ (Link) recht eindrucksvoll und detailreich umgesetzt.
Soweit für heute, sicherlich gibt es inzwischen schon andere interessante kostenlose „Samsung GEAR VR“-Apps.