Ausgehend vom Artikel im ReadWriteWeb „5 Free Collaborative Whiteboard Apps For the iPad“ hier ein Kurztest mit ersten (und vielleicht auch letzten, denn meine Begeisterung hält sich in Grenzen) Eindrücken der 3 dort genannten iTunes-Apps:
1) ZigZag Board
Erst die App installiert und sie dann gestartet. Hier muss man sich zunächst bei der Firma registrieren, um etwas machen zu können. Das geht nur über die App, nicht über die Firmen-Webseite (hmm). So ganz klar wurde mir nicht, was ich durchs Registrieren bekam, aber es scheint ein 30-Tage-Testzugang zu sein. Wie sind nun die Möglichkeiten? (immerhin gibt es eine nette kleine Anleitung dazu)
Handschriftliches Zeichnen mit verschiedenen Farben ohne vorgegebene Grundformen, aber mit verschiedener Strichstärke. Das Löschen einzelner Teile ist nicht so ganz intuitiv, aber geht. Per Mail kann ich aus der App heraus nun Leute einladen, übers Web (d.h. ihren Browser) teilzunehmen, sprich per Versenden der Web-URL der Firma und eines Raum-Codes. Und da kam die Überraschung: Teilnehmen heißt Teilnehmen als Zuschauer und keinerlei Möglichkeit der Beteiligung? Was ist daran kollaborativ? Insofern scheidet diese App für mich aus. Es sei denn, ich habe irgendwo etwas übersehen.
2) SyncSpace (gratis)
Diese App gefiel mir auf dem iPad zunächst deutlich besser: Man hat nicht nur handschriftliche Möglichkeiten in verschiedenen Farben und Strichstärken, sondern auch einen Button für die Texteingabe per Tastatur. Zudem ein Radiergummi, dessen Bedienung man sofort versteht. Per E-Mail kann man auch hier jemanden einladen, aber jetzt kommt der Pferdefuß: Dieser muss einen iPad haben! Per Webbrowser geht da nichts, obwohl eine URL an den Eingeladenen versendet wird – diese Funktion ist wohl bestenfalls erst im Aufbau. Leider hatte ich gerade niemanden mit einem iPad zum Testen, insofern kann ich hier nicht sagen, ob die Zusammenarbeitsfunktion funktioniert.
Ergebnisse kann man als PDF versenden (das klappt auch) oder nach Facebook, Twitter oder Campfire senden, was ich aber nicht getestet habe.
3) Whiteboard Lite (gratis)
Hier gibt es verschiedene Farben und Strichstärken für handschriftliches Malen sowie einen Radiergummi. Etwas gewöhnungsbedürftig, dann aber gut nutzbar, finde ich das Einblenden der Farben etc. per 2-Finger-Klick-Verfahren. Zudem springt die Strichstärke bei jedem Farbwechsel auf einen vergleichsweise hohen Default-Wert, den man erstmal wieder verkleinern muss, wenn man damit schreiben will.
Hier ist nicht per Mail eine Verbindung initiierbar, sondern über Local WiFi und Bluetooth (also nicht etwa über Web) – bei iTunes heißt es dann auch „collaborate with friends and family“. Zum Testen habe ich mir die App parallel auf meinen iPodTouch installiert und die Verbindung ließ sich tatsächlich gut herstellen. Allerdings sind die Display-Unterschiede zu groß als dass man da sinnvoll zusammenarbeiten könnte. Ich könnte mir vorstellen, dass es mit 2 iPads tatsächlich gut funktionieren würde.
Mein Fazit: Die Überschrift „5 Free Collaborative Whiteboard Apps For the iPad“ klang gut, aber bei den 3 Apps zumindest ist die Nutzungsmöglichkeit arg beschränkt und entspricht bei Weitem nicht dem, was ich unter kollaborativem Arbeiten auf einem Whiteboard verstehen würde. ZigZag Board benötigt nicht nur eine Registrierung und kostet später, sondern ermöglicht gar keine echte Mitarbeit, SyncSpace kann nur zwischen iPads verbinden und WhiteboardLite kann sogar nur zwischen iPads/iPhones im lokalen Netz verbinden.