Ausprobiert: Immersive Meetings – Mozilla Hubs

Beim Testen von „Immersive Meetings“ darf natürlich Mozilla Hubs nicht fehlen.

„Hubs is open source and customizable… Hubs is a VR-friendly platform that was created by the Mozilla Mixed Reality team… With Hubs, you can create a room and invite others to join… You don’t need a VR device to visit and create Hubs rooms. Hubs runs on most modern browsers, mobile, desktop, and VR devices.“

Programmoberfläche von Mozilla Hubs (Bild zum Vergrößern anklicken)

Start von Mozilla Hubs

Mozilla Hubs ist über https://hubs.mozilla.com/ zu erreichen. Nach Sign-In per Angabe einer E-Mail-Adresse und Bestätigung der erhaltenen Mail kann es losgehen. Mittels „Create room“ (automatisch „Gathering hall“), Klick auf „join room“, Anpassen des Avatar(-Namen)s und Setzen der Mikrofon-Berechtigungen hat man bereits einen funktionsfähigen Raum.

Neben den Berechtigungen „Room owner“ und „Room Members“ könnte ein User über das Menü „People“ zum „Room Moderator“ befördert werden (allerdings nur wenn er eingeloggt ist). Rechts unten über „More“ kann man dann die Konfiguration vornehmen:

    • Über „Room Info and Settings“: Namen des Raumes ändern oder „Change Scene“ (=Environment). Rechts oben über „Edit“ kann man dann auch die Berechtigungen setzen („Room-Member-Permissions“ wie z.B. „Create and move objects“, „Create drawings“…) sowie die Personenzahl (Maximum ist 25) limitieren.
    • Über „Preferences“: Audioeinstellungen, diverse Navigations-Einstellungen („Disable movement“, „Disable teleporter“, ..) und weitere technische Einstellungen
    • Über „Change Name & Avatar“: Auswählen aus einer Avatar-Sammlung bzw. „Create Avatar“ – Man könnte hier auch ein eigenes „*.glb“-Modell hochladen und als Avatar verwenden. Ob dies Sinn macht, wenn man nicht genau weiß, was man tut? z.B. sollten Avatare den „Kopf“ senken und heben können analog ihrer Bewegungen und dabei sollte sich nicht der ganze Avatar schräg stellen ….

Erster Eindruck: Die Szenerie wirkt schon gut gefüllt; da wüsste man gar nicht, wohin man eigene Objekte tut. Also gleich mal umgeschaut, welche „Scenes“ noch im Angebot sind. Diese wirken auf mich etwas düster, künstlich und wenig ansprechend – ein Wechsel dauert lange und gefällt mir nicht wirklich, daher zurück zur „Gathering Hall“.

Eine Teilnahme für andere Personen ist über die feste kryptische Raum-URL möglich, die links unten hinter der Option „Invite“ zu erfahren ist.
Hier noch eine Übersicht über die Tasten/Controls: https://hubs.mozilla.com/docs/hubs-controls.html


Menü „PLACE“ und die Kontext-Optionen

Standardmäßig könnten alle im Raum per Button „Place“ Objekte hinzufügen. Die Option „3D Model“ geht direkt zu sketchfab.com. Eigene 3D-Modelle (*.glb-Format) muss man daher über Klick auf die Option „Upload“ hochladen.
Das Anklicken des 3D-Objekts führt danach direkt zum Edit Mode (Verschieben, Skalieren), was ich persönlich gewöhnungsbedürftig finde, zumal alle im Raum nach Anklicken das 3D-Objekt verschieben und skalieren dürfen. Abhilfe wäre, ein Objekt noch per rechter Maus und „Pin“ erstmal an den Standort zu binden, damit es nicht aus Versehen verschoben wird oder sogar in der Konfiguration „Room Member Permissions“ anderen Personen die „Create and move objects“-Rechte komplett wegzunehmen!
Per Klick auf „Upload“ kann man auch Bilder (nicht 360-Grad-Bilder, diese würden nicht richtig angezeigt), Audios und Videos hochladen. Übrigens: Wenn man nichts in den Slot einträgt, erhält man bei „Create Object“ gelbe 3D-Enten!
Es ist mir leider nicht gelungen, 2D-Bilder genau an die Wand zu hängen. Das Objekt-Kontextmenü nach Aufruf per Leertaste war da auch keine Hilfe – Hübsch dort lediglich die „Gravity“-Funktion, um ein 3D-Objekt auf dem Boden zu platzieren.

Editieren bei Mozilla Hubs (Bild zum Vergrößern anklicken)

Fazit nach kurzem Testen

Mein Eindruck: Bei Mozilla Hubs liegt der Fokus eher auf dem gemeinsamen Treffen im virtuellen Raum (mehrere Environments sind ja bereits vorhanden) und nicht auf der eigenen Raumgestaltung mit 3D-Objekten. Diese ist m.E. recht hakelig und eingeschränkt, daher habe ich mich beim heutigen Ausprobieren sehr kurz gefasst und die Audio- und Interaktionseinstellungen gar nicht mehr näher betrachtet. Als Besonderheit in Mozilla Hubs würde ich die vielseitige Möglichkeit für Avatare sehen. Eine Hubs-Undo-Funktion wäre hilfreich, besonders für Anfänger und zum Testen. Da ich die gleichen 3D-Objekte zum Testen verwendet habe wie beim Testen von „FRAME, fiel mir auf der Oculus Quest auch der Qualitätsunterschied stark ins Auge – bei Hubs sind die Objekte weniger detailliert und auf der Quest stürzte mir Mozilla Hubs mehrfach ab.

Wer Mozilla Hubs einmal testen möchte, dem sei nach eigener Registrierung ein Rundgang (obere Stockwerke) in der Standard-Szenerie „Gathering hall“ empfohlen – insbesondere auf der Oculus Quest ist das schon beeindruckend incl. der die Szene umgebenden Naturphoto-Skybox.
Sehr speziell bei Mozilla Hubs finde ich, dass das Login immer per Mailadresse und Bestätigungsmail erfolgt (statt eines Passworts).

Ausprobiert: Immersive Meetings – FRAME Beta

„Frame lets you create immersive collaboration spaces that run from the browser on desktop, mobile, or VR.“

Vorab: FRAME hat mich beeindruckt und hat mir sehr gut gefallen.
Hier mein Testbericht ohne Anspruch auf Vollständigkeit und anlässlich persönlicher Weiterbildung im Dezember 2021, inspiriert von https://www.edumetaverse.com.au/post/teacher-to-metaverse-shaper und https://www.xr4work.com/collections/best-apps-for-vr-meetings-2021

Im Bereich Education sind Online-Meetings – spätestens aufgrund Corona – schon Standard, hingegen sind 3D/VR-Meetingräume eher selten im Einsatz. Was oft an mangelnder VR-Brillen-Hardware-Ausstattung scheitern würde, ist dank WebXR inzwischen tatsächlich auch im Webbrowser schon recht gut machbar. Dafür gibt es die neue Herausforderung, solche Mischformate, die sowohl per Browser als auch verschiedenster VR-Brillen bedient werden können, als Kursleitung technisch und didaktisch zu managen. Anlass für eine Nutzung von FRAME könnte entweder der Fokus auf sozialer Präsenz oder dem Arbeiten mit 3D-Modellen (sowie 360-Grad-Bildern/-Videos) sein.
Grundvoraussetzung wie bei jeder „neuen“ Technik ist: Erst einmal ausprobieren, was genau machbar ist und wie man einen solchen Raum konfigurieren kann, denn dies hat massive Auswirkungen darauf, wie man didaktisch darin arbeiten kann.


Start von FRAME

FRAME ist derzeit in Beta3 und kostenlos nutzbar; es gibt jedoch Beschränkungen bei der Teilnehmer-Personenzahl und der Anzahl von „Frames“.
Aufruf von https://framevr.io/ im Webbrowser und einmalige Registrierung; dann rechts oben per „Create a frame“ eine persönliche Raum-Umgebung (=“Frame“) anlegen, ggf. mit Password. Startumgebung eines neuen Frames ist die „Gallery (Small)“ mit ziemlich viel Platz und vielen Einsatzmöglichkeiten – weitere Raum-Environments sind vorhanden. Der definierte Framename ist dann auch schon die Zugangsmöglichkeit für andere (Schema https://framevr.io/Framename), abhängig von den weiteren getroffenen Optionen.
FRAME arbeitet für seine Frames (=Raum-Umgebungen) mit den Rollen Admin, Member, Anyone sowie einem reinen „Spectator-Mode“ (Gastzugang ohne Interaktionsmöglichkeiten). Die Berechtigungen sind aktuell nach den Kategorien „Editing / Interacting / Viewing / Speaking / Camera“ setzbar bzw. in den Frame-Settings einzeln per Slider aktivierbar/deaktivierbar. Überhaupt sind die dortigen Menüs sehr umfangreich genau wie auch die Anleitungen unter „How-to“.
Über die untere Symbolleiste kann man per Icon „Add Asset“ nun verschiedenste Dinge zur Dekoration, Information oder Interaktion hinzufügen (Bilder, PDFs, 3D-Modelle, Audio etc.) und somit den Raum gestalten.
Hilfreich ist das FRAME Learning Center, z. B. mit dem YouTube-Video „FRAME: Getting started“ https://youtu.be/j52snzy49Hg


3D-Modelle

Man kann verschiedene Objekte hochladen und auch in seinem eigenen „Inventory“ verwalten – natürlich bietet sich in einem 3D-Raum auch besonders das Hochladen und Nutzen von 3D-Modellen an – FRAME bietet eine optionale Optimierungsfunktion zur Reduzierung der Dateigrößen und damit Performance-Verbesserung an. Entweder man lädt lokale eigene 3D-Modelle hoch (nur Format *.glb) oder nutzt die Anbindung von sketchfab.com, um nach Anmeldung von dort Modelle nach FRAME zu laden. In diesem Zusammenhang habe ich im Webbrowser erstmal getrennt sketchfab.com aufgerufen mit dem Lizenz-Filter „CC0“, um nach interessanten Objekten zu suchen – deren Namen kann man dann ja später konkret in FRAME suchen.
Was eigene 3D-Modelle betrifft, können diese z. B. per Software wie Blender erstellt worden sein oder per 3D-Scanner/3D-Scanner-App erzeugt. Blender eignet sich übrigens auch zum Konvertieren ins benötigte glb-Format, falls das eigene Modell bisher nur in anderen Dateiformaten oder Mehr-Dateien-Formaten vorliegt.
Die 3D-Objekte können im FRAME-Edit-Mode bequem positioniert, skaliert, gedreht oder mit Zusatzfeatures versehen werden („add a link“, „lock position“).

Frame-Programmoberfläche beim Editieren (Bild zum Vergrößern anklicken)

 


360-Grad-Bilder

Hochinteressant finde ich die in FRAME realisierte Möglichkeit von 360-Grad-Bildern (=Photospheres): Diese werden im Raum als 360-Grad-Kugeln dargestellt, die beim Anklicken (alle im Raum) direkt in diese 360-Grad-Umgebung versetzen; zurück geht es mit „Close Sphere“. Das bringt einen direkt auf die Idee, thematische Zusammenstellungen von mehreren 360-Grad-Bildern anzubieten, vielleicht verbunden mit Hinweisen, die man auf einem PDF zur Verfügung gestellt hat, welches man per „Snap to Surface“ an die Wand gehängt hat.


Avatare & Audio

Die verwendeten schlichten Avatare sind bzgl. Name-Tag und Body-Farbe sehr leicht konfigurierbar; zudem gibt es einfache Bearbeitungsmöglichkeiten für einen „Human“ Avatar. Gut zu wissen: Wenn jemand per Oculus Quest teilnimmt, werden beim Avatar auch dessen Hand-Controller angezeigt. Schaltet man als Admin seine Webcam frei, wird diese stets neben dem Avatar angezeigt. Bei mehrerem Personen im Raum wird das „Spatial Audio“ deutlich, d.h. man hört nähere Personen lauter und auch deren Richtung. Um alle Personen zu erreichen per Durchsage, gibt es daher für den Admin einen Button „Megaphone“. Interessant sind auch die vom Admin einrichtbaren „Private voice zones“, um innerhalb eines Frames in bestimmten Bereichen (Linienmarkierung am Boden) verschiedene Konversationen zu ermöglichen.


Navigation

Je nach Zugangsart werden Tastatur + Maus oder die Handcontroller der VR-Brille dafür eingesetzt.
Bei der Oculus Quest kann über den rechten Controller im Frame ein Teleport durchgeführt werden – falls es mehrere Szenen (im Prinzip verschiedene Räume innerhalb eines Frames) gibt, kann der Szenenwechsel über Aufruf des Menü-Icons am linken Controller erfolgen. Schöner und deutlich immersiver ist bei Teilnahme per Oculus Quest und genug Platz im physischen Raum natürlich das reale Laufen/Bewegen innerhalb eines Frames!
Eine ausführliche Anleitung findet man (auch als Teilnehmer) im Webbrowser rechts oben über das FRAME-Icon-Menü und den Punkt „How-To“.
Der Admin verfügt über die Funktion „Gather to me“, um bei Bedarf alle Personen zu sich zu holen.
Sehr gut finde ich die Startumgebung „Gallery (Small)“, weil sie einerseits mit wirklich festen Wänden, durch die man nicht einfach hindurchgehen kann (!) ausgestattet ist und andererseits in einem ansprechenden schlichten Design daherkommt, das an eine moderne Kunsthalle erinnert und für einfache Dinge genug Platz bietet.

Teilnahme per Oculus Quest

 


Interaktionen in FRAME

Was man bereits aus konventionellen Web-Meetings kennt, könnte man auch hier freigeben/nutzen: Mikrofon, Share, Textchat, Emoticons, Whiteboard, PDFs, Streaming Screen
Darüber hinaus: Freies Bewegen im Raum, Laserpointer sowie falls vorhanden und Berechtigungen auf Interaktionen erteilt wurden: Starten von Audios, Blättern in PDFs, Besuchen/Verlassen von 360-Grad-Bildern (Kugeln), Szenenwechsel.
Das Editieren von Objekten ist im anonymen Modus ohne Login nicht möglich, auch wenn die Berechtigungen vorhanden wären.
Gut zu wissen: Man kann einen Frame auch zum „Single-User“-Frame umschalten, d.h. dort ist die Möglichkeit zur eigenen unabhängigen Erkundung das Ziel – die Navigationsleiste für Mikrofon, Megaphone, Sharing, Emoticons oder auch Textchat entfallen somit.


Didaktische Aspekte

Aus den obigen Beschreibungen dürfte klar geworden sein, dass es zig verschiedene technische Möglichkeiten gibt. Folgende Fragen sind somit vorab zu beantworten:

    • Sollen Personen unabhängig von der Lehrperson in den Raum gehen? Falls ja, ist es eher ein Tutorial zur eigenen Erkundung oder soll es eine Art Gruppenraum werden?
      Bei Letzterem wäre Arbeiten mit „FRAME-Members“ sinnvoll.
    • Was genau ist das Bildungsanliegen, das mit dem Raum erreicht werden soll? Warum will man sich in einer 3D-Umgebung treffen?
      Beispiel: Die TN haben zuvor in Blender oder anderen Umgebungen 3D-Modelle oder 360-Grad-Bilder erstellt, die man sich hier gemeinsam anschauen möchte, d.h. die Kursleitung muss diese vorher erhalten und hier hochladen.
    • Welche Elemente (v.a. 3D-Objekte) werden benötigt? Verbunden mit welchen Aufgaben? Brauche ich verschiedene „Szenen“ innerhalb eines Frames?
    • Welche zeitliche Dauer des Treffens ist vorgesehen?
      Die Arbeit mit VR-Brillen kann anstrengend sein.
    • Welche Teilnehmerzahl ist sinnvoll bzw. technisch möglich?
      Derzeit maximal 15 TN per Frame in der „Free“ Version.
    • Welcher Ablauf ist geplant? Und welche Interaktionen?
      Z. B. Unterhaltungen in Private Voice Zones, Betrachten von 3D-Objekten, Whiteboard, Informationen per PDF, Textchat, gemeinsames Besuchen von Photosperes d.h. 360-Grad-Bildern, gemeinsamer Szenenwechsel, …
    • Wie werden die Personen teilnehmen: Webbrowser oder VR-Brille?
      Eine gewisse Einheitlichkeit ist schon der Betreuung halber zu empfehlen. VR-Brillen bedeuten weniger Ablenkung und sind deutlich immersiver, bieten aber keine Gelegenheit zu Notizen.
    • Welche Vorab-Informationen müssen die TN erhalten, z. B. Wie ändere ich meinen Avatar-Namen, wie navigiere ich?
      Beispiel: Direkt im Frame ein PDF mit Benutzungshinweisen, quasi eine Hilfe-Ecke, anbieten. Oder schon im Vorfeld zum ersten Ausprobieren einen Beispiel-Frame im Single-User-Modus anbieten.
    • Als Kursleitung sollte man kennen: Etwaiger Presentation Mode / Funktionen „Gather to me“ oder „Mute Others“ / Aufruf von Szenenwechsel oder Photospheres wirkt sich direkt auf alle im Raum aus und ist auch TN-seitig aktivierbar

Insgesamt: Weniger ist mehr und gerade am Anfang sollte man sich auf einen oder zwei Aspekte konzentrieren, wenn es nicht didaktisch darum geht, zu zeigen, was alles in einer immersiven Umgebung möglich ist.


Fazit

FRAME ist sehr einfach zu benutzen und man kann eine sehr ansprechende vielfältige immersive Lernumgebung zusammenstellen, und zwar ohne jegliche Programmierkenntnisse! Wenn die TN nicht selbst 3D-Modelle hochladen können sollen, reicht der anonyme Zugang im Raum über die spezifische Frame-URL und „Connect (to join as attendee)“ – nicht zu verwechseln mit der ggf. vorhandenen Zugangsoption „Spectate“. Nichtsdestotrotz sollte man sich vorher genau überlegen, was die Vorteile im Vergleich zu einem konventionellen Online-Meeting wären und die Umgebung entsprechend gestalten.
Keine Aussage kann ich allerdings darüber machen, wie stabil das System ist, gerade auch wenn viele Personen teilnehmen würden.
Gewünscht hätte ich mir für den Admin eine Undo-Funktion, da beim Ausprobieren u.U. Dinge passieren, die man vorher nicht abschätzen kann bzw. bei denen man zunächst keine Veränderung sieht. So habe ich beim anfänglichen Testen das hinzugefügte 3D-Objekt „DOG“ offensichtlich hinter die Wand und halb in den Boden geschoben und es erst später rein zufällig wiedergefunden.
Die Entwicklungsarbeit bei FRAME geht ständig weiter, s.a. https://learn.framevr.io/post/beta3


Direktlink zu meiner Testumgebung

Wer möchte, kann sich direkt im Browser oder per Oculus Quest meine Testumgebung anschauen: https://framevr.io/ids-01
Diese ist umgeschaltet auf den „Single-User“-Modus zur eigenen Erkundung.
Aufgabentipp: Navigation im Raum ausprobieren (z.B. Cursortasten), die 3D-Modelle aus der Nähe und verschiedenen Winkeln anschauen, Audio anhören (auf Lautstärke und Richtung je nach Standort achten), 360-Grad-Bilder ansehen (Kugeln), Whiteboard ausprobieren

Anklicken zum Ausprobieren der Testumgebung auf https://framevr.io/ids-01

Das obige Bild in voller Größe kann man man sich hier anschauen.

Python 101

"Code-Beispiel

Die Weihnachtsferien habe ich für den FutureLearn-Kurs „Programming 101: An introduction to Python for Educators“ (Zertifikat) genutzt – ich kann den Kurs sehr empfehlen. Meine PHP-Aktivitäten liegen etliche Jahre zurück, so dass es für mich auch nicht schlimm war, beim Programmieren „wieder ganz von vorne“ anzufangen. Was ich bei Python sicher nicht vergessen werde, sind die strengen „indent“-Regelungen. Verwendet habe ich folgende im Kurs empfohlenen Python-Editoren/IDEs:

In unserem sehr visuellen Zeitalter fand ich es gut, dem entgegen wieder einmal ganz spartanische Konsolen zu nutzen. Es hat Spaß gemacht, anhand des Bot-Beispiels mit einigen wenigen Funktionen und Befehlen verschiedenste Dinge zu entwickeln und exakt umzusetzen.

Mein auf Trinket abgelegtes erstes Beispiel findet sich hier:
https://trinket.io/python/cf63a8792a?toggleCode=true&runOption=run

 

Blender 2.8

Es war einmal ein Würfel.
Blender 2.8x (https://www.blender.org/) unterscheidet sich doch ziemlich von 2.79 und meine ersten Versuche mit der neuen Oberfläche ergaben dies hier:

Ergebnis der gerenderten Szene (mit Lichteffekten)

3D-Modell, entstanden aus einem Würfel

Für Interessenten hier die Daten meines 3D-Modells als FBX-Export (48 KB): https://www.idethloff.de/blender/blender28/v1-blau.fbx

Zum weiteren Einarbeiten in Blender 2.8 – so denn Zeit dafür ist – wird sicherlich die Aufzeichnung dieses MMKH-Kurses hilfreich sein: https://www.mmkh.de/schulungen/medienproduktion/detail/2020-06-18-webinar-3d-modeling-mit-blender-28-fuer-einsteigerinnen.html

Erste Tage im Home-Office

Seit Mittwoch, den 18.3.2020 bin ich nun im Home-Office, wofür ich sehr dankbar bin. Die letzten Wochen mit der täglichen S-Bahn-Fahrt zur Arbeit waren doch recht unangenehm – überall hustete und schniefte es und ich habe mich häufig gefragt, ob die Leute wirklich nur Erkältung, Allergie, Raucherhusten o.ä. hatten… Das dienstliche Telefon ist auf AB umgestellt mit Hinweis auf meine E-Learning-Center-Webseite und Mail-Kontakt, was die Anfragen gut kanalisiert. Die bisherigen 3 Arbeitstage im Home-Office waren lang und sehr anstrengend, da die Arbeitslast für alle E-Learning-Experten weltweit eine neue Dimension erreicht hat.

Arbeiten zu Hause am PC ist für mich nichts Neues, oft habe ich ja schon an Wochenenden auch etwas für die Arbeit erledigt. Nun bin ich als E-Learning-Zuständige der Universität aber natürlich in einer ganz anderen Situation und sehr gefragt: Das bedeutete viele Informationen, ständige Aktualisierungen der Lage und dank unseres Rechenzentrums auch viele neue Online-Kommunikationstools zum Ausprobieren. Viele große Firmen machen derzeit ja Angebote für kostenlose Nutzung/Trials und dies behält das Rechenzentrum im Auge. In den letzten Tagen wurde man im Internet von Einzelpersonen, Institutionen oder auch Portalen überschüttet mit Linksammlungen zum digitalen Lernen. Da ist es schier unmöglich, überall einen Blick drauf zu werfen. Ehrlich gesagt, halte ich es auch nicht für zielführend, dass Lehrende jetzt anfangen, fremde Tool-Sammlungen zu sichten oder für sich nutzen zu wollen – das kostet Zeit und ist in einem offiziellen Rahmen wie einer Universität Datenschutzrechtlich bedenklich. Wie gesagt, daher bin ich unserem Rechenzentrum sehr dankbar für die stets aktualisierte Tool-Liste.

Die offenbar sehr gut besuchte Live-Webinar-Veranstaltung am Mittwoch nachmittag bei e-teaching.org (>600 TN) habe ich abends als Aufzeichnung dazwischengeschoben, denn tagsüber ist momentan für so etwas keine Zeit. Viele Diskussionen in der E-Learning-Community drehten sich in dieser Woche um das, was in der aktuellen Situation gefragt ist – Für mich habe ich da mitgenommen: Es muss viel improvisiert werden, einfache Settings sind zu empfehlen, aufgrund der Netzauslastung und daher mangelnder Erreichbarkeit von Live-Systemen ist asynchrone Kommunikation/Kooperation aus jetziger Sicht Mittel der Wahl. Der Gedanke ist zwar naheliegend, Vorlesungen jetzt einfach als Live-Stream anzubieten oder LV als Webinar zu gestalten, aber wenn es dann technisch wegen Überlastung nicht funktioniert, ist der Frust groß und man hat nichts gewonnen. Synchrone Veranstaltungen erzeugen in der jetzigen Situation bei allen Beteiligten Druck, daher wäre das m.E. auch nicht unbedingt etwas für Ungeübte.

Positiv erlebt habe ich diese Woche die Kommunikation mit Lehrenden, die ausschließlich nett und wertschätzend war; da sieht man, dass das Netzwerk funktioniert. Gestern morgen bekam ich eine aufmunternde Mail einer Dozentin aus Japan (dortige Insel noch ohne Virus), die uns dieses Semester unterstützt, indem sie für ihre Heidelberger Lehrveranstaltung mehr selbst übernimmt. Auch die URZ-Kollegen sind super und die Zusammenarbeit mit meinem Büro-Kollegen ist auch aus dem Home-Office hervorragend und wir können uns insbesondere zu Moodle perfekt online austauschen. Sehr hilfreich ist dabei der neue Instant Messenger der Uni, der niederschwellig auch eine Sprachkommunikation rein über Webbrowser zwischen 2 Personen erlaubt. Noch ist dieses Tool neu und nicht allen bekannt – wenn mich alle Lehrenden mit ihren Anfragen irgendwann darüber kontaktieren würden, wird es allerdings eng… Auf jeden Fall wichtig ist es, für sich zu klären/sortieren, mit wem über welche Kommunikationsart in Kontakt geblieben wird: Wann ist eine Mail besser, wann Instant Messenger, wann ein Telefonat (und über welche Nummern, denn wir haben ja Home-Office) und wie schnell sind die Reaktionszeiten – Bei manchen Anfragen muss man die Euphorie zum Online-Lernen auch etwas bremsen, da noch Regelungen ausstehen, die erst in einigen Tagen klarer sind.

Hier noch ein paar Tipps fürs Home-Office: Sehr früh habe ich schon allen geraten, sich eine Webcam und ein Headset zu organisieren. Hinzu kommt natürlich eine vernünftige Internet-Verbindung und ein halbwegs aktueller PC. Mein erster Engpass bestand darin, dass mein Laptop nicht genug USB-Schnittstellen hatte für all die peripheren Geräte und ein älterer USB-Hub daher überbrücken muss bis meine amazon-Lieferung kommt. Zwei Bildschirme sind auch hilfreich, denn es gilt, viele Programme parallel im Blick zu behalten. Eine wichtige Überlegung ist zudem, welche Programme/Informationen man zeitgleich offen haben muss, um schnell handlungsfähig zu sein bei Anfragen und nicht ständig suchen zu müssen. Als hilfreich empfinde ich unsere offizielle HeiBox, sprich den universitären Cloud-Speicherdienst. Und die ganze Geräte-Verkabelung lasse ich jetzt einfach dauerhaft im Arbeitszimmer.

Neben Bearbeiten von Anfragen war diese Woche auch das Entwickeln von weiteren Informationsmaterialien Thema bei mir und v.a. das Selbst-Auf-dem-Laufenden-Halten, einerseits die eigene Uni betreffend und andererseits Bundesland, Deutschland und international. Wertvoll war für mich am Donnerstag unser reguläres Online-Arbeitstreffen der AdobeConnect-DACH-Nutzergruppe Forschung & Lehre, das natürlich diesmal aufgrund aktueller Entwicklungen einen ganz anderen Fokus bekam und zum Expertise-Austausch verschiedenster Hochschulen wurde. Insofern: Allein oder isoliert gefühlt habe ich mich diese Woche bestimmt nicht, denn es ist (wenn die Technik funktioniert) online sehr viel machbar – das ist in der aktuellen Corona-Krise ein Riesen-Vorteil. Und es ist ja nicht so, dass Online-Lernen etwas völlig Neues wäre. Schon 2009 habe ich meinen Online-Masterstudiengang Educational Media der Universität Duisburg-Essen abgeschlossen – dieser setzte schwerpunktmäßig auf asynchrones Lernen, und in Präsenz getroffen haben wir uns nur am jeweiligen Semesterende zu den Prüfungen. Dennoch waren die sozialen Bindungen eng.

Dies als Momentaufnahme persönlicher Eindrücke – abzuwarten bleibt, wie sich alles weiter entwickelt. Bleiben Sie gesund und online.