Beim Testen von „Immersive Meetings“ darf natürlich Mozilla Hubs nicht fehlen.
„Hubs is open source and customizable… Hubs is a VR-friendly platform that was created by the Mozilla Mixed Reality team… With Hubs, you can create a room and invite others to join… You don’t need a VR device to visit and create Hubs rooms. Hubs runs on most modern browsers, mobile, desktop, and VR devices.“
Start von Mozilla Hubs
Mozilla Hubs ist über https://hubs.mozilla.com/ zu erreichen. Nach Sign-In per Angabe einer E-Mail-Adresse und Bestätigung der erhaltenen Mail kann es losgehen. Mittels „Create room“ (automatisch „Gathering hall“), Klick auf „join room“, Anpassen des Avatar(-Namen)s und Setzen der Mikrofon-Berechtigungen hat man bereits einen funktionsfähigen Raum.
Neben den Berechtigungen „Room owner“ und „Room Members“ könnte ein User über das Menü „People“ zum „Room Moderator“ befördert werden (allerdings nur wenn er eingeloggt ist). Rechts unten über „More“ kann man dann die Konfiguration vornehmen:
Über „Room Info and Settings“: Namen des Raumes ändern oder „Change Scene“ (=Environment). Rechts oben über „Edit“ kann man dann auch die Berechtigungen setzen („Room-Member-Permissions“ wie z.B. „Create and move objects“, „Create drawings“…) sowie die Personenzahl (Maximum ist 25) limitieren.
Über „Preferences“: Audioeinstellungen, diverse Navigations-Einstellungen („Disable movement“, „Disable teleporter“, ..) und weitere technische Einstellungen
Über „Change Name & Avatar“: Auswählen aus einer Avatar-Sammlung bzw. „Create Avatar“ – Man könnte hier auch ein eigenes „*.glb“-Modell hochladen und als Avatar verwenden. Ob dies Sinn macht, wenn man nicht genau weiß, was man tut? z.B. sollten Avatare den „Kopf“ senken und heben können analog ihrer Bewegungen und dabei sollte sich nicht der ganze Avatar schräg stellen ….
Erster Eindruck: Die Szenerie wirkt schon gut gefüllt; da wüsste man gar nicht, wohin man eigene Objekte tut. Also gleich mal umgeschaut, welche „Scenes“ noch im Angebot sind. Diese wirken auf mich etwas düster, künstlich und wenig ansprechend – ein Wechsel dauert lange und gefällt mir nicht wirklich, daher zurück zur „Gathering Hall“.
Eine Teilnahme für andere Personen ist über die feste kryptische Raum-URL möglich, die links unten hinter der Option „Invite“ zu erfahren ist.
Hier noch eine Übersicht über die Tasten/Controls: https://hubs.mozilla.com/docs/hubs-controls.html
Menü „PLACE“ und die Kontext-Optionen
Standardmäßig könnten alle im Raum per Button „Place“ Objekte hinzufügen. Die Option „3D Model“ geht direkt zu sketchfab.com. Eigene 3D-Modelle (*.glb-Format) muss man daher über Klick auf die Option „Upload“ hochladen.
Das Anklicken des 3D-Objekts führt danach direkt zum Edit Mode (Verschieben, Skalieren), was ich persönlich gewöhnungsbedürftig finde, zumal alle im Raum nach Anklicken das 3D-Objekt verschieben und skalieren dürfen. Abhilfe wäre, ein Objekt noch per rechter Maus und „Pin“ erstmal an den Standort zu binden, damit es nicht aus Versehen verschoben wird oder sogar in der Konfiguration „Room Member Permissions“ anderen Personen die „Create and move objects“-Rechte komplett wegzunehmen!
Per Klick auf „Upload“ kann man auch Bilder (nicht 360-Grad-Bilder, diese würden nicht richtig angezeigt), Audios und Videos hochladen. Übrigens: Wenn man nichts in den Slot einträgt, erhält man bei „Create Object“ gelbe 3D-Enten!
Es ist mir leider nicht gelungen, 2D-Bilder genau an die Wand zu hängen. Das Objekt-Kontextmenü nach Aufruf per Leertaste war da auch keine Hilfe – Hübsch dort lediglich die „Gravity“-Funktion, um ein 3D-Objekt auf dem Boden zu platzieren.
Fazit nach kurzem Testen
Mein Eindruck: Bei Mozilla Hubs liegt der Fokus eher auf dem gemeinsamen Treffen im virtuellen Raum (mehrere Environments sind ja bereits vorhanden) und nicht auf der eigenen Raumgestaltung mit 3D-Objekten. Diese ist m.E. recht hakelig und eingeschränkt, daher habe ich mich beim heutigen Ausprobieren sehr kurz gefasst und die Audio- und Interaktionseinstellungen gar nicht mehr näher betrachtet. Als Besonderheit in Mozilla Hubs würde ich die vielseitige Möglichkeit für Avatare sehen. Eine Hubs-Undo-Funktion wäre hilfreich, besonders für Anfänger und zum Testen. Da ich die gleichen 3D-Objekte zum Testen verwendet habe wie beim Testen von „FRAME, fiel mir auf der Oculus Quest auch der Qualitätsunterschied stark ins Auge – bei Hubs sind die Objekte weniger detailliert und auf der Quest stürzte mir Mozilla Hubs mehrfach ab.
Wer Mozilla Hubs einmal testen möchte, dem sei nach eigener Registrierung ein Rundgang (obere Stockwerke) in der Standard-Szenerie „Gathering hall“ empfohlen – insbesondere auf der Oculus Quest ist das schon beeindruckend incl. der die Szene umgebenden Naturphoto-Skybox.
Sehr speziell bei Mozilla Hubs finde ich, dass das Login immer per Mailadresse und Bestätigungsmail erfolgt (statt eines Passworts).
Im Bereich Education sind Online-Meetings – spätestens aufgrund Corona – schon Standard, hingegen sind 3D/VR-Meetingräume eher selten im Einsatz. Was oft an mangelnder VR-Brillen-Hardware-Ausstattung scheitern würde, ist dank WebXR inzwischen tatsächlich auch im Webbrowser schon recht gut machbar. Dafür gibt es die neue Herausforderung, solche Mischformate, die sowohl per Browser als auch verschiedenster VR-Brillen bedient werden können, als Kursleitung technisch und didaktisch zu managen. Anlass für eine Nutzung von FRAME könnte entweder der Fokus auf sozialer Präsenz oder dem Arbeiten mit 3D-Modellen (sowie 360-Grad-Bildern/-Videos) sein.
Grundvoraussetzung wie bei jeder „neuen“ Technik ist: Erst einmal ausprobieren, was genau machbar ist und wie man einen solchen Raum konfigurieren kann, denn dies hat massive Auswirkungen darauf, wie man didaktisch darin arbeiten kann.
Start von FRAME
FRAME ist derzeit in Beta3 und kostenlos nutzbar; es gibt jedoch Beschränkungen bei der Teilnehmer-Personenzahl und der Anzahl von „Frames“.
Aufruf von https://framevr.io/ im Webbrowser und einmalige Registrierung; dann rechts oben per „Create a frame“ eine persönliche Raum-Umgebung (=“Frame“) anlegen, ggf. mit Password. Startumgebung eines neuen Frames ist die „Gallery (Small)“ mit ziemlich viel Platz und vielen Einsatzmöglichkeiten – weitere Raum-Environments sind vorhanden. Der definierte Framename ist dann auch schon die Zugangsmöglichkeit für andere (Schema https://framevr.io/Framename), abhängig von den weiteren getroffenen Optionen.
FRAME arbeitet für seine Frames (=Raum-Umgebungen) mit den Rollen Admin, Member, Anyone sowie einem reinen „Spectator-Mode“ (Gastzugang ohne Interaktionsmöglichkeiten). Die Berechtigungen sind aktuell nach den Kategorien „Editing / Interacting / Viewing / Speaking / Camera“ setzbar bzw. in den Frame-Settings einzeln per Slider aktivierbar/deaktivierbar. Überhaupt sind die dortigen Menüs sehr umfangreich genau wie auch die Anleitungen unter „How-to“.
Über die untere Symbolleiste kann man per Icon „Add Asset“ nun verschiedenste Dinge zur Dekoration, Information oder Interaktion hinzufügen (Bilder, PDFs, 3D-Modelle, Audio etc.) und somit den Raum gestalten.
Hilfreich ist das FRAME Learning Center, z. B. mit dem YouTube-Video „FRAME: Getting started“ https://youtu.be/j52snzy49Hg
3D-Modelle
Man kann verschiedene Objekte hochladen und auch in seinem eigenen „Inventory“ verwalten – natürlich bietet sich in einem 3D-Raum auch besonders das Hochladen und Nutzen von 3D-Modellen an – FRAME bietet eine optionale Optimierungsfunktion zur Reduzierung der Dateigrößen und damit Performance-Verbesserung an. Entweder man lädt lokale eigene 3D-Modelle hoch (nur Format *.glb) oder nutzt die Anbindung von sketchfab.com, um nach Anmeldung von dort Modelle nach FRAME zu laden. In diesem Zusammenhang habe ich im Webbrowser erstmal getrennt sketchfab.com aufgerufen mit dem Lizenz-Filter „CC0“, um nach interessanten Objekten zu suchen – deren Namen kann man dann ja später konkret in FRAME suchen.
Was eigene 3D-Modelle betrifft, können diese z. B. per Software wie Blender erstellt worden sein oder per 3D-Scanner/3D-Scanner-App erzeugt. Blender eignet sich übrigens auch zum Konvertieren ins benötigte glb-Format, falls das eigene Modell bisher nur in anderen Dateiformaten oder Mehr-Dateien-Formaten vorliegt.
Die 3D-Objekte können im FRAME-Edit-Mode bequem positioniert, skaliert, gedreht oder mit Zusatzfeatures versehen werden („add a link“, „lock position“).
360-Grad-Bilder
Hochinteressant finde ich die in FRAME realisierte Möglichkeit von 360-Grad-Bildern (=Photospheres): Diese werden im Raum als 360-Grad-Kugeln dargestellt, die beim Anklicken (alle im Raum) direkt in diese 360-Grad-Umgebung versetzen; zurück geht es mit „Close Sphere“. Das bringt einen direkt auf die Idee, thematische Zusammenstellungen von mehreren 360-Grad-Bildern anzubieten, vielleicht verbunden mit Hinweisen, die man auf einem PDF zur Verfügung gestellt hat, welches man per „Snap to Surface“ an die Wand gehängt hat.
Avatare & Audio
Die verwendeten schlichten Avatare sind bzgl. Name-Tag und Body-Farbe sehr leicht konfigurierbar; zudem gibt es einfache Bearbeitungsmöglichkeiten für einen „Human“ Avatar. Gut zu wissen: Wenn jemand per Oculus Quest teilnimmt, werden beim Avatar auch dessen Hand-Controller angezeigt. Schaltet man als Admin seine Webcam frei, wird diese stets neben dem Avatar angezeigt. Bei mehrerem Personen im Raum wird das „Spatial Audio“ deutlich, d.h. man hört nähere Personen lauter und auch deren Richtung. Um alle Personen zu erreichen per Durchsage, gibt es daher für den Admin einen Button „Megaphone“. Interessant sind auch die vom Admin einrichtbaren „Private voice zones“, um innerhalb eines Frames in bestimmten Bereichen (Linienmarkierung am Boden) verschiedene Konversationen zu ermöglichen.
Navigation
Je nach Zugangsart werden Tastatur + Maus oder die Handcontroller der VR-Brille dafür eingesetzt.
Bei der Oculus Quest kann über den rechten Controller im Frame ein Teleport durchgeführt werden – falls es mehrere Szenen (im Prinzip verschiedene Räume innerhalb eines Frames) gibt, kann der Szenenwechsel über Aufruf des Menü-Icons am linken Controller erfolgen. Schöner und deutlich immersiver ist bei Teilnahme per Oculus Quest und genug Platz im physischen Raum natürlich das reale Laufen/Bewegen innerhalb eines Frames!
Eine ausführliche Anleitung findet man (auch als Teilnehmer) im Webbrowser rechts oben über das FRAME-Icon-Menü und den Punkt „How-To“.
Der Admin verfügt über die Funktion „Gather to me“, um bei Bedarf alle Personen zu sich zu holen.
Sehr gut finde ich die Startumgebung „Gallery (Small)“, weil sie einerseits mit wirklich festen Wänden, durch die man nicht einfach hindurchgehen kann (!) ausgestattet ist und andererseits in einem ansprechenden schlichten Design daherkommt, das an eine moderne Kunsthalle erinnert und für einfache Dinge genug Platz bietet.
Interaktionen in FRAME
Was man bereits aus konventionellen Web-Meetings kennt, könnte man auch hier freigeben/nutzen: Mikrofon, Share, Textchat, Emoticons, Whiteboard, PDFs, Streaming Screen
Darüber hinaus: Freies Bewegen im Raum, Laserpointer sowie falls vorhanden und Berechtigungen auf Interaktionen erteilt wurden: Starten von Audios, Blättern in PDFs, Besuchen/Verlassen von 360-Grad-Bildern (Kugeln), Szenenwechsel.
Das Editieren von Objekten ist im anonymen Modus ohne Login nicht möglich, auch wenn die Berechtigungen vorhanden wären.
Gut zu wissen: Man kann einen Frame auch zum „Single-User“-Frame umschalten, d.h. dort ist die Möglichkeit zur eigenen unabhängigen Erkundung das Ziel – die Navigationsleiste für Mikrofon, Megaphone, Sharing, Emoticons oder auch Textchat entfallen somit.
Didaktische Aspekte
Aus den obigen Beschreibungen dürfte klar geworden sein, dass es zig verschiedene technische Möglichkeiten gibt. Folgende Fragen sind somit vorab zu beantworten:
Sollen Personen unabhängig von der Lehrperson in den Raum gehen? Falls ja, ist es eher ein Tutorial zur eigenen Erkundung oder soll es eine Art Gruppenraum werden?
Bei Letzterem wäre Arbeiten mit „FRAME-Members“ sinnvoll.
Was genau ist das Bildungsanliegen, das mit dem Raum erreicht werden soll? Warum will man sich in einer 3D-Umgebung treffen?
Beispiel: Die TN haben zuvor in Blender oder anderen Umgebungen 3D-Modelle oder 360-Grad-Bilder erstellt, die man sich hier gemeinsam anschauen möchte, d.h. die Kursleitung muss diese vorher erhalten und hier hochladen.
Welche Elemente (v.a. 3D-Objekte) werden benötigt? Verbunden mit welchen Aufgaben? Brauche ich verschiedene „Szenen“ innerhalb eines Frames?
Welche zeitliche Dauer des Treffens ist vorgesehen?
Die Arbeit mit VR-Brillen kann anstrengend sein.
Welche Teilnehmerzahl ist sinnvoll bzw. technisch möglich?
Derzeit maximal 15 TN per Frame in der „Free“ Version.
Welcher Ablauf ist geplant? Und welche Interaktionen?
Z. B. Unterhaltungen in Private Voice Zones, Betrachten von 3D-Objekten, Whiteboard, Informationen per PDF, Textchat, gemeinsames Besuchen von Photosperes d.h. 360-Grad-Bildern, gemeinsamer Szenenwechsel, …
Wie werden die Personen teilnehmen: Webbrowser oder VR-Brille?
Eine gewisse Einheitlichkeit ist schon der Betreuung halber zu empfehlen. VR-Brillen bedeuten weniger Ablenkung und sind deutlich immersiver, bieten aber keine Gelegenheit zu Notizen.
Welche Vorab-Informationen müssen die TN erhalten, z. B. Wie ändere ich meinen Avatar-Namen, wie navigiere ich?
Beispiel: Direkt im Frame ein PDF mit Benutzungshinweisen, quasi eine Hilfe-Ecke, anbieten. Oder schon im Vorfeld zum ersten Ausprobieren einen Beispiel-Frame im Single-User-Modus anbieten.
Als Kursleitung sollte man kennen: Etwaiger Presentation Mode / Funktionen „Gather to me“ oder „Mute Others“ / Aufruf von Szenenwechsel oder Photospheres wirkt sich direkt auf alle im Raum aus und ist auch TN-seitig aktivierbar
Insgesamt: Weniger ist mehr und gerade am Anfang sollte man sich auf einen oder zwei Aspekte konzentrieren, wenn es nicht didaktisch darum geht, zu zeigen, was alles in einer immersiven Umgebung möglich ist.
Fazit
FRAME ist sehr einfach zu benutzen und man kann eine sehr ansprechende vielfältige immersive Lernumgebung zusammenstellen, und zwar ohne jegliche Programmierkenntnisse! Wenn die TN nicht selbst 3D-Modelle hochladen können sollen, reicht der anonyme Zugang im Raum über die spezifische Frame-URL und „Connect (to join as attendee)“ – nicht zu verwechseln mit der ggf. vorhandenen Zugangsoption „Spectate“. Nichtsdestotrotz sollte man sich vorher genau überlegen, was die Vorteile im Vergleich zu einem konventionellen Online-Meeting wären und die Umgebung entsprechend gestalten.
Keine Aussage kann ich allerdings darüber machen, wie stabil das System ist, gerade auch wenn viele Personen teilnehmen würden.
Gewünscht hätte ich mir für den Admin eine Undo-Funktion, da beim Ausprobieren u.U. Dinge passieren, die man vorher nicht abschätzen kann bzw. bei denen man zunächst keine Veränderung sieht. So habe ich beim anfänglichen Testen das hinzugefügte 3D-Objekt „DOG“ offensichtlich hinter die Wand und halb in den Boden geschoben und es erst später rein zufällig wiedergefunden.
Die Entwicklungsarbeit bei FRAME geht ständig weiter, s.a. https://learn.framevr.io/post/beta3
Direktlink zu meiner Testumgebung
Wer möchte, kann sich direkt im Browser oder per Oculus Quest meine Testumgebung anschauen: https://framevr.io/ids-01
Diese ist umgeschaltet auf den „Single-User“-Modus zur eigenen Erkundung.
Aufgabentipp: Navigation im Raum ausprobieren (z.B. Cursortasten), die 3D-Modelle aus der Nähe und verschiedenen Winkeln anschauen, Audio anhören (auf Lautstärke und Richtung je nach Standort achten), 360-Grad-Bilder ansehen (Kugeln), Whiteboard ausprobieren
Das obige Bild in voller Größe kann man man sich hier anschauen.
Die Weihnachtsferien habe ich für den FutureLearn-Kurs „Programming 101: An introduction to Python for Educators“ (Zertifikat) genutzt – ich kann den Kurs sehr empfehlen. Meine PHP-Aktivitäten liegen etliche Jahre zurück, so dass es für mich auch nicht schlimm war, beim Programmieren „wieder ganz von vorne“ anzufangen. Was ich bei Python sicher nicht vergessen werde, sind die strengen „indent“-Regelungen. Verwendet habe ich folgende im Kurs empfohlenen Python-Editoren/IDEs:
In unserem sehr visuellen Zeitalter fand ich es gut, dem entgegen wieder einmal ganz spartanische Konsolen zu nutzen. Es hat Spaß gemacht, anhand des Bot-Beispiels mit einigen wenigen Funktionen und Befehlen verschiedenste Dinge zu entwickeln und exakt umzusetzen.
Nachdem ich im Oktober 3,5 Wochen täglich zwischen Mannheim und Heidelberg gependelt bin, bin ich heilfroh, seit dem 26.10. wieder Home-Office machen zu können. „Das Leben in vollen Zügen genießen“ bekam davor eine ganz andere Bedeutung: Abstand? Fehlanzeige.
Warum die Bahnen um 6.29/6.34 Uhr nur mit einem Zugteil fahren, ist mir unerklärlich geblieben. An einem der Montage hatte der 6.29 Uhr die Qualitäten eines „Viehtransports“. Den Hinweis eines Kollegen, dass die 5.35-S-Bahn länger sei, konnte ich dann erfreut bestätigen: bis Heidelberg mit drei Zugteilen! Dennoch ist diese Uhrzeit schon arg früh, insbesondere wenn man im Finsteren die Einzige ist, die nach einer knappen halben Stunde Fahrt am Heidelberger Karlstorbahnhof aussteigt, wo die Laternen aus irgendeinem Grund defekt sind. Das Mittelalter-Feeling mit Blick aufs Heidelberger Schloss auf dem Kopfsteinpflaster-Weg zum Interims-Dachkammer-Büro kann man um diese Uhrzeit allerdings besonders gut erleben. In diesem Umfeld fällt leider der Gedanke an die Moderne und digitales Lernen hingegen wirklich sehr schwer, besonders wenn man 11 Jahre im „Technologiepark Neuenheimer Feld“ gearbeitet hat.
Wenn die Corona-Warn-App sich meldet
Viele Glückliche können ja zu Fuß oder mit dem Fahrrad ins Büro oder sie fahren sowieso mit dem Auto – aber wer in diesem Corona-Winter noch daran zweifelt, dass Home-Office angesagt ist, sollte vielleicht mal eine Prise Realität in den vollen ÖPNV-Zügen genießen. Und dann darauf warten, wie es mir passiert ist, dass die Corona-App einem „Begegnungen mit niedrigem Risiko“ meldet – wenn man Glück hat. Im Volltext der App diese Woche nachzulesen war „Sie hatten eine Begegnung mit einer später Corona positiv getesteten Person … Sie müssen sich keine Sorgen machen und es besteht kein besonderer Handlungsbedarf“. Dies wiederum heißt alles und nichts und ich frage mich, ob es vielleicht die Frau war, die letzte Woche in der S-Bahn mir schräg gegenüber sitzend vor dem Niesen die Maske abgenommen hat oder der Mann gegenüber, der am Freitag im überfüllten Zug seine Maske komplett unters Kinn geschoben hatte – vielleicht auch, weil die stickige Luft im Zug mit Maske wirklich kaum erträglich war.
Sicher, es gab auch Fahrten, die halbwegs angenehm waren, aber in Erinnerung sind mir auch noch die quirligen Schulklassen geblieben, die im Berufsverkehr den halben S-Bahn-Waggon füllten und sich lautstark über die Gänge unterhielten. In Zeiten von Corona surreal, insbesondere wenn man seine privaten Aktivitäten schon Monate heruntergefahren hat und insofern abschätzen kann, dass App-Meldungen sich wahrscheinlich auf den ÖPNV (oder eher unwahrscheinlicher: die wenigen Begegnungen im Büro) beziehen.
Ohne wenigstens das Begegnungsdatum und einen Uhrzeitslot macht die Corona-App für mich persönlich mit der Meldung „1 Begegnung mit niedrigem Risiko“ keinen Sinn, da es auf die jeweilige Begegnungssituation ankommt (s.a. oben). Und Algorithmen, deren Kriterien „niedriges Risiko“ man nicht wirklich versteht, wecken kein Vertrauen bei mir. Etwas absurd: Wenn ich es richtig verstehe, wird die Meldung 14 Tage nach meiner Begegnung verschwinden, d.h. wenn ich jeden Tag hineinschaue, kann ich am Tag des Verschwindens der Meldung dann doch den Begegnungstermin ermitteln?
Suchpfad: https://www.rki.de // Häufig gefragt // Corona-Warn-App // So funktioniert die Corona-Warn-App im Detail (PDF, 2 MB, Datei ist nicht barrierefrei)
In Bild 5 heißt es: „Die Ermittlung des Gesamtrisikos für eine Nutzerin/ einen Nutzer erfolgt in vier Schritten. Die übermittelten Positivkennungen werden mit den auf dem Smartphone gespeicherten Bluetooth-IDs verglichen und daraus ein Risikoscore berechnet. Die Risikoparameter (Transmission risk, Tage seit der Begegnung, Dauer der Begegnung, Dämpfungswert) werden gewichtet einberechnet.“
Alles klar?
Für Leser*innen aus der Region vielleicht noch interessant:
Es war einmal ein Würfel.
Blender 2.8x (https://www.blender.org/) unterscheidet sich doch ziemlich von 2.79 und meine ersten Versuche mit der neuen Oberfläche ergaben dies hier:
Ergebnis der gerenderten Szene (mit Lichteffekten)