Test der neuen AdobeConnect-iPad-App

Nutzungsmöglichkeiten von AdobeConnect und die Möglichkeiten des iPads sind 2 Themenbereiche, die mich besonders interessieren. Daher passt es jetzt ganz gut, wenn ich über die neue „AdobeConnect mobile“-App für iPad berichte.

Mein erster Eindruck: Wow, jetzt wird das große Display des iPads endlich ausgenutzt und zudem entsteht jetzt ein echter Raumeindruck von AdobeConnect!
Ein Riesenfortschritt im Vergleich zur vorigen App
, die sich ja verständlicherweise auf das kleine Display des iPhones ausrichtete und wichtige Funktionen nur im Wechsel auf dem Display darstellte.

Wenn Apple Flash nicht blockieren würde, wäre die App fürs iPad kaum nötig, da die Größe des iPad-Displays für eine Darstellung im Browser reichen würde. Nunja, über das Thema iPad, Flash und Rückschritt hatte ich ja schon mal geschrieben.

Jetzt aber zur neuen AdobeConnect-App vom 6.5.2011, V. 1.5.9

Screenshot AdobeConnect-App auf iPad

(Ansicht meines AC-Test-Raumes auf dem iPad, zum Vergrößern anklicken)

Über eine senkrechte Symbolleiste auf der linken Seite sind die wichtigsten Funktionen gut erreichbar und man kann vom Raum-Gesamtbild (s.o.) bequem umschalten auf Freigabe/Whiteboard, Kamera, Chat, Teilnehmerliste sowie etwaige weitere vorhandene Pods wie Hinweise, Fragen/Antworten, Abstimmungen.
Sind Sprech- bzw. Moderatorrechte vorhanden, erscheint rechts das Mikrofonsymbol und übers Antippen kann man sprechen. Einfacher geht es kaum.

Mit der alten App waren Whiteboard-Inhalte gar nicht erst sichtbar und auch manuelles Blättern in freigebeben Präsentationen war nicht möglich. Insofern sind viele neue Funktionen dazugekommen. Wenn die Netzwerkverbindung mitmacht (bei meinen Tests über WLAN stürzte die App leider mehrfach ab), dürfte das eine sehr gute Sache sein.

Problematisch wird es für Kursleiter, wenn sie nicht wissen, wie ihre Teilnehmer am Meeting teilnehmen, denn über die iPad-App geht bei Weitem nicht alles:

Aktives Mitarbeiten am Whiteboard oder Text-Pods ginge auch mit erweiterten Rechten nicht und außerdem erscheinen Whiteboard-Überlagerungen auf einem PDF beispielsweise nicht an der richtigen Stelle. D.h. wenn man Kreise o.ä. benutzt, um auf besondere Teile eines Dokumentes aufmerksam zu machen, sieht ein iPad-Nutzer diese vermutlich nicht an der richtigen Stelle.

Was (auch als Moderator) auf dem iPad nicht geht, ist das Hochladen und Freigeben von Dokumenten – dies ist auf Rechnern ja auch nur über das spezielle Add-In möglich, das es bis vor kurzem selbst für Linux nicht gab. Eigentlich geht vom iPad aus auch das synchrone Vorführen von bereits freigegebenen Dokumenten nicht – jedenfalls habe ich da keine Möglichkeit gefunden.

Im Raum-Layout „Zusammenarbeit“ erscheint unter dem „Dateifreigabe-Pod“ nur „Unsupported Content“, d.h. dezentrales Runterladen von Materialien, um dann gleich darüber zu diskutieren, würde über ein iPad nicht funktionieren.

Ebenfalls gar nicht gehen die Arbeitsgruppenräume – ein iPad-Teilnehmer verbleibt trotzdem im Hauptraum.

Insofern ist die iPad-App meiner Meinung nach für die reine Teilnahme an einem Meeting (=Rolle Teilnehmer) durchaus in Grenzen geeignet, aber schon die Moderatorenrolle würde nicht sinnvoll gehen. Mit „in Grenzen“ meine ich z.B. die Teilnahme an einem Vortrag, einer reinen Präsentation, die zudem die Möglichkeit des Textchats offeriert und etwaige Rückmeldungen über Audio – das dürfte real sowieso der Haupt-Einsatzbereich von AdobeConnect sein. Und zur Einladung von Gastreferenten in einen Kurs oder für eine Vorlesung per AdobeConnect ist dieses Szenario in der Lehre ja auch durchaus geeignet.
Mit der Moderatorenrolle kommt auf dem iPad lediglich das Mikrofonsymbol zum Sprechen dazu, doch dazu könnte der Veranstalter in der Teilnehmerliste ja auch einfach die Audiorechte zuweisen.

[Update 22.5.2011]: Als Veranstalter des Meetings sieht man leider wirklich nicht, dass ein Teilnehmer evtl.  über eine iPad-App im Raum ist:  Das besondere Iconsymbol für „Mobile“ in der Teilnehmerliste sieht nur derjenige an seinem iPad … – wichtiger wäre  jedoch, dass dieses besondere Symbol der Meeting-Veranstalter sieht?!

Gute Lehre mit/durch E-Learning?

Immerhin taucht der Begriff E-Learning mehrfach auf in dem gerade aktuell veröffentlichen Werk der HRK „Gute Lehre : Frischer Wind an deutschen Hochschulen / HRK (2011), welches Reportagen aus verschiedenen Hochschulen enthält.
Geht man das PDF ganz einfach mal mit der Suchfunktion nach dem Begriff „E-Learning“ durch, wird E-Learning in verschiedenen Kontexten und Beispielen genannt:

S. 15 (Uni Osnabrück): Beschrieben werden hier Prof. Vornbergers Variante der Vorlesungsaufzeichnungen sowie das lokal entwickelte Autorensystems media2mult, das Formeln, Bilder, Audio- und Videosequenzen leicht zugänglich macht.

S. 31 (Uni Rostock): E-Learning wird hier als sinnvoll genannt im Rahmen des konsequenten Einsatzes bei der Unterstützung für Geschichts-Seminare und -Vorlesungen – bei zwar anfangs erhöhtem Betreuungsaufwand, dann aber mit dem Ergebnis verbesserter Lehre für die Studierenden.

S. 71 (Charite Berlin): Im dortigen Kompetenzzentrum mit seinen Arbeitsbereichen zur Unterstützung der Lehre ist auch der Bereich E-Learning enthalten.

S. 73 (Kompetenzzentrum Hochschuldidaktik Mathematik, Uni Kassel + Uni Paderborn): Hier werden Konzepte entwickelt, Mathematik-E-Learning-Module als Brückenkurse vor Beginn des ersten Semesters einzusetzen. Des Weiteren  geht es darum, wie E-Learning später im Studium in elektronischen Zusatzseminaren in Form von interaktiven Visualisierungen und diagnostischen Selbsttests eingesetzt werden kann.

S. 79 (Hochschule für Musik, Weimar): Hier erfolgt der Hinweis, dass die enge Betreuung der Kern der Musikhochschul-Ausbildung sei und „kein E-Learning und keine ausgefeilte Präsentation im Hörsaal“ diesen Nutzen ersetzen könne.

S. 83 (FH Jena): Eine Offensive für gute Lehre soll einerseits die Abbrecherquote senken, andererseits mehr Bewerber anlocken – als ein Baustein wird der starke Ausbau von E-Learning geplant.

So richtig viel erfährt man also nicht über E-Learning in dieser HRK-Broschüre – aber es scheint immerhin um mehr zu gehen als eine reine PDF-Ablage.

Kleiner Exkurs zum (auch gerade erschienenen) CHE-Ranking

Interessanterweise findet sich in den Erklärungen zu den Ergebnissen des  CHE-Rankings folgender Hinweis zum Kriterium  E-Learning: „E-Learning: Studierende bewerten Verbreitung und Qualität von Internetangeboten: Materialien zum Download und Interaktionsmöglichkeiten„.

Auf den ersten Blick habe ich hier an PDF-Ablage gedacht – Schaut man sich den zu Grunde liegenden Studierenden-Fragebogen an, wird auf S. 13 nur wenig klarer, was mit E-Learning gemeint ist : (Skala „sehr schlecht“ bis „Sehr gut“)

E-Learning

Verbreitung dieses Angebots im Studiengang

Qualität der online angebotenen Materialien

Unterstützung von Lehre und Studium durch Online-Angebote

Unterstützung beim Selbststudium (z.B. durch Selbstlernplattformen)

Auch auf den zweiten Blick würde ich bei diesen Fragen, wenn ich sie beantworten müsste, bereits dann einen hohen positiven Wert vergeben müssen, wenn es beim E-Learning-Einsatz nur um PDFs auf einer Plattform ginge… Das kann ja eigentlich nicht Sinn der Sache sein. Und Fragen zu Interaktionsmöglichkeiten (s. obige E-Learning-Erklärung) kann ich hier nicht erkennen.

 

 

Gedanken zu iPad & Flash

Schade, schade, schade, dass auch das iPad2 kein Flash können soll. Da hatte ich ja immer noch gehofft, dass Apple mal ein Einsehen hat. Doch es gilt wohl tatsächlich der ironische Spruch „People will adapt„, und (erschreckenderweise) treffe ich in meinem Umfeld viele Gläubige, die tatsächlich der Meinung sind, Flash im Internet sei völlig überflüssig. Was machen diese Leute wohl so im Internet auf dem iPad? Eine eigene App für alles und jedes? (Wo doch ein Webbrowser für das komfortabel große Display des iPad reichen sollte…) Oder sind sie wirklich nur auf Youtube unterwegs? Oder sind sie nie auf den Webseiten, wo ich bin? Leere Seiten oder Hinweise auf Teile, die Flash erfordern, sind nicht meine Vorstellung der Nutzung eines Webbrowsers – das ist für mich ein eklatanter Rückschritt.
Was auf iPhone/iPodTouch vielleicht noch Sinn machte, schon aufgrund der kleinen Displaygröße, kann man doch nicht so einfach auf ein Gerät mit 9,7 Zoll übertragen.

Und Flash heißt ja auch nicht nur „Video“, Flash kann viel mehr und ist im interaktiven Bereich stark vertreten, was ich dann nicht einfach mittels eines Videoformats abbilden kann. Natürlich wird es immer wieder neue Formate geben und Formate, die auslaufen – aber dass letztendlich das iPad zu so einem Wandel zu führen scheint, finde ich schon bedenklich.
Auch mit Java hatte ich gerade ein Problem auf dem iPad – aber wozu auch ein Saalplan auf einer Webseite – sicher hat der Konzertkarten-Anbieter eine App, die ich stattdessen nutzen könnte…

Davon abgesehen, mag ich mein iPad sehr gerne – gerade die App „Pulse News“ eröffnet eine schöne grafische Variante eines RSS-Readers oder die  App „Brushes“ ist schon ziemlich genial, z.B. weil man per „Play“ automatisch die Enstehung eines Bildes im Zeitraffer nachverfolgen kann. Die Tagesschau-App gehört ebenfalls zu meinen Favoriten auf dem iPad und bleibt hoffentlich noch erhalten trotz Kritik aus Verleger- und Privatsender-Kreisen.

Leider hat das iPad m.E. nach ziemlich dazu beigetragen, dass Angebote im Internet kostenpflichtig werden. Ich hatte mich bei Kauf sehr drauf gefreut, Zeitungen und dgl. statt auf IPodTouch nun auf 9,7 Zoll lesen zu können. Daher war meine Überraschung Ende letzten Jahres ziemlich groß, als ich feststellen musste, dass iPad-Apps generell deutlich teurer sind als iPhone-Apps und gerade die Zeitungsangebote kostenpflichtig sind. Eine interessante kostenlose App im AppStore zu finden und dann erst später zu sehen, dass sie mir gar nichts nützt, weil dahinter kostenpflichtige Inhalte stehen, ist leider eher die Regel als die Ausnahme.
Am meisten bedauere ich, dass meine geliebte „New YorkTimes-App“ nun seit einer Weile wirklich kostenpflichtig ist – gerade die Section „Technology“ vermisse ich sehr, aber immerhin bleiben noch die „TopNews“- und „Most-E-Mailed“-Artikel übrig.

Diesen Blogbeitrag habe ich übrigens auf einem Windows-Rechner geschrieben, denn meine Apple-Rechner bzw. -Geräte sind ja ständig mit ihren Updates beschäftigt, d.h. Mac OS X oder iOS, iTunes, den ganzen App-Updates… 😉

Besuch im i-Kosmos

Gestern war ich in Frankfurt im „Museum für Angewandte Kunst Frankfurt„, um mir die Ausstellung „Der i-Kosmos. Macht, Mythos und Magie einer Marke“ anzuschauen.
Mac-Generationen
Wirklich schön gemacht und insbesondere die Entwicklungsstufen der verschiedenen Geräte wurden an den Ausstellungsstücken durch die Angabe der jeweiligen Jahreszahl sehr deutlich.

Apple und BananeZahlreiche Accessoires, Beispiele von Produktwerbungen oder auch ironischen Plakate (zum Thema Antenne und Halten des iPhone4: „Don’t worry we’re Apple. people will adapt.“) stellten die ganze Bandbreite des Mythos der Marke Apple dar.

Die Begleittexte waren informativ und gleich am Eingang der Ausstellung zeigten verschiedene Videos (dabei war natürlich auch der Ridley-Scott-Macintosh-Werbespot von 1984) wesentliche Aspekte. Bei den Videos wurde ich auch aufmerksam auf die App „Brushes“ am Beispiel von David Kassans „Finger Painting on the Apple iPad from the live model“ – ziemlich beeindruckend.

In das Frankfurter „Museum für Angewandte Kunst“ passte das Ganze sehr gut, und schließlich ist Apple ja auch im Essener „red dot design museum“ mit zahlreichen Produkten präsent.
Frankfurt
Anschließend durfte beim Stadtbummel natürlich der Besuch im Frankfurter Apple Store nicht fehlen: Wer noch kein iPad hat – derzeit bekommt man das orginale und erste iPad zu deutlich reduzierten Preisen!