iPad im Einsatz

Foto iPad-Keynote

Ansicht auf dem iPad während einer Beamer-Keynote-Präsentation

Mobiles Lernen finde ich nicht nur ein wichtiges Thema, sondern beschäftige mich auch selbst recht intensiv damit. Veschiedenste Geräte mit iOS und Android zu testen, um zu schauen, wo Möglichkeiten und Grenzen liegen, finde ich sehr spannend.

iPad und Beamer
Der iPad lässt sich dann doch leichter mal zu einem Termin oder auf eine Tagung mitnehmen als mein Macbook Pro, insbes. wenn es nur darum geht, mitschreiben zu können oder im Web etwas zu zeigen. Leider treffe ich bei Webseiten doch recht häufig auf Probleme (Flash, Java oder Formularfelder, in die sich nichts eingeben lässt…). Dafür ist das Gerät unschlagbar schnell einsatzbereit und leise – die Displaygröße ist dabei sehr brauchbar und die Bildschirmtastatur sehr gut zu benutzen. Das eduroam hat auch schon gute Dienste geleistet und funktioniert wunderbar auf dem iPad.

Interessant wird es dann, wenn man sich den Dock-VGA-Adapter für den iPad leistet: Da kommt nicht etwa das heraus, was man erwarten würde (nämlich ein 1:1-Bild), sondern entweder nichts (das ist bei den allermeisten Apps so) oder tatsächlich das gewünschte Bild. Das Ganze ist abhängig von der jeweiligen App.
Durch Recherche vor dem Kauf des Adapters wusste ich das zwar, war aber erstaunt, dass Nutzerbeschwerden von 2010 immer noch dermaßen aktuell waren: Warum hat Apple etwas dagegen, dass man Webseiten auf den Beamer projiziert??

Folgende Apps haben bei mir gut an verschiedenen Beamern funktioniert:

  • Keynote
  • Videos
  • Fotos(-Diashow)

Webseiten
Definitiv nicht über Beamer gehen: Safari, Opera mini, Atomic Lite – d.h. normale Webbrowser-Apps. Nach einiger Recherche habe ich dann aber doch eine aktuelle App gefunden, die über VGA Webseiten zeigen kann, nämlich „2ScreensLE“ für 1,59 Euro. Wenn man mal davon absieht, dass bei mir hin und wieder genau der interessante Button zur URL-Eingabe verschwand, hat der Rest gut funktioniert.
Jedoch finde ich es ziemlich erstaunlich, dass Apple offensichtlich keinen Bedarf sieht, Safari Beamer-fähig zu machen.
Ich frage mich, wie viele iPad-Nutzer schon einen VGA-Adapter gekauft haben und sich dann bei Vorträgen wunderten, dass sie keine Webseiten zeigen konnten…

Ein Vortrag mittels iPad
Vorgestern abend bei meinem Hörsaal-Vortrag auf dem RNIT-Frauen-Treffen habe ich es einfach mal versucht: Meine ursprünglichen PPT-Folien vorher nach Keynote importiert, kleine Korrekturen gemacht (es wurden nicht alle Schriften erkannt, einige Abstände stimmten nicht) und dann von Keynote aus den Vortrag gehalten.
Es hat hervorragend funktioniert: Die Einstellung mit 2 Folien nebeneinander ist wirklich brauchbar und der in Keynote integrierte Pointer eine feine Sache. Akku war kein Problem und Hitzeentwicklung auch nicht.

Meine schöne Idee, sozusagen als Intro zum Vortrag im Hintergrund per Diashow Bilder zu E-Learning laufen zu lassen, hat nur halb funktioniert. Die Screenshots, die ich zuvor direkt am iPad gemacht hatte, waren halt alle senkrecht und haben dadurch viel Platz verschenkt. Die Idee dazu kam mir leider erst kurz vorher, sonst hätte ich auch normale waagerechte Bilder erstellen und dann per iTunes-Album auf den iPad synchronisieren können. Das nächste Mal 🙂

 

Ja zum E-Book-Reader

Foto KIndle

Vor einer Woche konnte ich mir das Modell „Kindle Keyboard 3G“ von Amazon ausführlich anschauen. Dies und der begeisterte Bericht eines Freundes haben mich überzeugt, mir jetzt ebenfalls genau diesen E-Book-Reader zu kaufen.
Warum? Ich denke, für Belletristik ist es eine schöne  und v.a. platzsparende Alternative, wenn man viel und schnell liest. Zudem lese ich sowieso meist englischsprachige Bücher, und bei diesen ist das Angebot an E-Books besonders groß.

Der Kindle ist klein und mit ca. 240 Gramm leichter als meine üblichen Taschenbücher. Das Display ist hoffentlich durch E-Ink wirklich augenfreundlicher als ein LCD/TFT, was für mich ein Hauptgrund für den Kauf war. Und das Umblättern ist wirklich absolut akzeptabel – der langsame Bildaufbau beim Umblättern war für mich bei den verschiedenen E-Book-Reader-Modellen, die ich in den letzten Jahren gesehen habe, immer das Knock-Out-Kriterium gewesen (s.a. Buchmesse-Bericht 2009).

Das Gerät war schon vorkonfiguriert auf meinen Amazon-Account und zur Sicherheit lässt sich der Kindle mit einem Passwort schützen. Die Bedienung ist ziemlich einfach. „Hübscher“ wäre das Gerät vielleicht ohne Tastatur, doch für einen direkten Einkauf im Kindle Store oder Suche nach Begriffen in den E-Books halte ich die Tastatur für sehr sinnvoll, ebenso für die angebotene Annotationsfunktion.
Durch den USB-Anschluss ist es auch recht einfach, z.B. txt-Dokumente oder PDFs auf den Kindle zu verschieben. Bei PDFs allerdings macht sich dann der kleine Bildschirm bemerkbar – immerhin reichen im Querformat 4 Seiten, um den Inhalt einer PDF-Seite noch gut lesen zu können. Für die Nutzung von PDFs zum Nachschlagen sollte das allemal reichen.

Natürlich war ich auch neugierig auf die Option, für gekaufte Werke den aktuellen Lese-Stand mit einer iPad-Kindle-App synchronisieren zu können: Tatsächlich gibt es dann auf dem iPad ein Hinweis im Sinne von „Sie befinden sich derzeit an Position 16. Die zuletzt gelesene Position ist 857… [incl. Kindle-Gerätename, Datum und Uhrzeit]… Zu dieser Position gehen?“

Weitere praktische Funktionen beim Kindle: Bookmark-Funktion, Sortieren der Werke in frei anlegbare „Collections“, übersichtliche Anpassungsmöglichkeiten zur Schriftgröße etc. und auch die Vorlesefunktion (englisch) ist gar nicht schlecht. Gut finde ich auch die Möglichkeit zur kostenlosen Recherche in der englischen Wikipedia per 3G. Für unterwegs, wenn man kein W-LAN hat, durchaus mal interessant. Und wer will, kann im Hintergrund beim Lesen mp3-Dateien hören – per Alt+Leertaste aktivierbar/deaktivierbar.

Mein erster Kauf? Eine Jane-Austen-Collection  – 99 Cent für die gesammelten Werke ist wirklich günstig genug, da habe ich nicht lange nach den sicherlich auch vorhandenen einzelnen kostenlosen Werken gesucht. Geplant für demnächst: Kauf von englischsprachigen aktuellen Romanen.

Foto Buch, Kindle, iPad

Größenvergleich

mTouch – iPhone-App für Moodle (Update)

Fast 1 Jahr nach meinem ersten Bericht habe ich mir aus aktuellem Anlass heute wieder mal die mTouch-App (nun Version 2.1.0) angeschaut.
Die magische Zahl meiner per mtouch angezeigten Kurse liegt immer noch bei 21, d.h. nach wie vor fehlen etliche Kurse in meiner Ansicht. Dafür werden Wikis, Lektionen, Tests, Befragungen etc. jetzt in einem internen Browser (und nicht über die Safari) angezeigt – d.h. man bleibt bei Ansicht dieser Aktivitäten in der mTouch-App, was ich deutlich besser finde. Übrigens habe ich heute auch die Logout-Möglichkeit gefunden – man muss einfach auf „Login“ klicken – nicht gerade nahe liegend, funktioniert aber.
Nach wie vor gilt für mTouch die Einschränkung auf Studenten.

Was inzwischen neu ist, ist die spezielle mTouch-App für iPad namens „mTouch+“, die sich nach der Beschreibung im AppStore und den dortigen Screenshots deutlich von der anderen unterscheidet. Dafür wollte ich jetzt aber keine erneuten 2,39 ausgeben. Und außerdem denke ich, dass der iPad-Bildschirm groß genug ist für eine Moodle-Nutzung per Webbrowser.
(2,39 ist offensichtlich der Preis, den der Hersteller für alle Apps nimmt, denn die dritte im Bunde namens „moodlEZ“, offensichtlich ab Moodle 2.x, kostet auch 2,39.)

Und was machen die Alternativen? Seit ich das letzte Mal geschaut habe, kostet nun auch die mPage-App etwas (zumindest eine der beiden angebotenen Apps namens „mPage 2G“). Und nach wie vor brauchen sowohl mPage als auch die App „mBook“ eine Serverseitige Änderung. Von daher kommen die beiden für mich derzeit nicht in Frage.

Interessanter dann vielleicht die Entwicklungen bei Moodle 2.x für die „official mobile apps being developed by Moodle HQ“ (s. http://docs.moodle.org/dev/Mobile_app). Wobei die Umstellung auf Moodle 2.x derzeit bei uns noch kein Thema ist.

Kurztest: kollaborative Whiteboard-Apps auf dem iPad

Ausgehend vom Artikel im ReadWriteWeb „5 Free Collaborative Whiteboard Apps For the iPad“ hier ein Kurztest mit ersten (und vielleicht auch letzten, denn meine Begeisterung hält sich in Grenzen) Eindrücken der 3 dort genannten iTunes-Apps:

1) ZigZag Board

Erst die App installiert und sie dann gestartet. Hier muss man sich zunächst bei der Firma registrieren, um etwas machen zu können. Das geht nur über die App, nicht über die Firmen-Webseite (hmm). So ganz klar wurde mir nicht, was ich durchs Registrieren bekam, aber es scheint ein 30-Tage-Testzugang zu sein. Wie sind nun die Möglichkeiten? (immerhin gibt es eine nette kleine Anleitung dazu)

Handschriftliches Zeichnen mit verschiedenen Farben ohne vorgegebene Grundformen, aber mit verschiedener Strichstärke. Das Löschen einzelner Teile ist nicht so ganz intuitiv, aber geht. Per Mail kann ich aus der App heraus nun Leute einladen, übers Web (d.h. ihren Browser) teilzunehmen, sprich per Versenden der Web-URL der Firma und eines Raum-Codes. Und da kam die Überraschung: Teilnehmen heißt Teilnehmen als Zuschauer und keinerlei Möglichkeit der Beteiligung? Was ist daran kollaborativ? Insofern scheidet diese App für mich aus. Es sei denn, ich habe irgendwo etwas übersehen.

2) SyncSpace (gratis)

Diese App gefiel mir auf dem iPad zunächst deutlich besser: Man hat nicht nur handschriftliche Möglichkeiten in verschiedenen Farben und Strichstärken, sondern auch einen Button für die Texteingabe per Tastatur. Zudem ein Radiergummi, dessen Bedienung man sofort versteht. Per E-Mail kann man auch hier jemanden einladen, aber jetzt kommt der Pferdefuß: Dieser muss einen iPad haben! Per Webbrowser geht da nichts, obwohl eine URL an den Eingeladenen versendet wird – diese Funktion ist wohl bestenfalls erst im Aufbau. Leider hatte ich gerade niemanden mit einem iPad zum Testen, insofern kann ich hier nicht sagen, ob die Zusammenarbeitsfunktion funktioniert.

Ergebnisse kann man als PDF versenden (das klappt auch)  oder nach Facebook, Twitter oder Campfire senden, was ich aber nicht getestet habe.

3) Whiteboard Lite (gratis)

Hier gibt es verschiedene Farben und Strichstärken für handschriftliches Malen sowie einen Radiergummi. Etwas gewöhnungsbedürftig, dann aber gut nutzbar,  finde ich das Einblenden der Farben etc. per 2-Finger-Klick-Verfahren. Zudem springt die Strichstärke bei jedem Farbwechsel auf einen vergleichsweise hohen Default-Wert, den man erstmal wieder verkleinern muss, wenn man damit schreiben will.

Hier ist nicht per Mail eine Verbindung initiierbar, sondern über Local WiFi und Bluetooth (also nicht etwa über Web) – bei iTunes heißt es dann auch „collaborate with friends and family“.  Zum Testen habe ich mir die App parallel auf meinen iPodTouch installiert und die Verbindung ließ sich tatsächlich gut herstellen. Allerdings sind die Display-Unterschiede zu groß als dass man da sinnvoll zusammenarbeiten könnte. Ich könnte mir vorstellen, dass es mit 2 iPads tatsächlich gut funktionieren würde.

Mein Fazit: Die Überschrift  „5 Free Collaborative Whiteboard Apps For the iPad“ klang gut, aber bei den 3 Apps zumindest ist die Nutzungsmöglichkeit arg beschränkt und entspricht bei Weitem nicht dem, was ich unter kollaborativem Arbeiten auf einem Whiteboard verstehen würde. ZigZag Board benötigt nicht nur eine Registrierung und kostet später, sondern ermöglicht gar keine echte Mitarbeit, SyncSpace kann nur zwischen  iPads verbinden und WhiteboardLite kann sogar nur zwischen iPads/iPhones im lokalen Netz verbinden.

 

Test der neuen AdobeConnect-iPad-App

Nutzungsmöglichkeiten von AdobeConnect und die Möglichkeiten des iPads sind 2 Themenbereiche, die mich besonders interessieren. Daher passt es jetzt ganz gut, wenn ich über die neue „AdobeConnect mobile“-App für iPad berichte.

Mein erster Eindruck: Wow, jetzt wird das große Display des iPads endlich ausgenutzt und zudem entsteht jetzt ein echter Raumeindruck von AdobeConnect!
Ein Riesenfortschritt im Vergleich zur vorigen App
, die sich ja verständlicherweise auf das kleine Display des iPhones ausrichtete und wichtige Funktionen nur im Wechsel auf dem Display darstellte.

Wenn Apple Flash nicht blockieren würde, wäre die App fürs iPad kaum nötig, da die Größe des iPad-Displays für eine Darstellung im Browser reichen würde. Nunja, über das Thema iPad, Flash und Rückschritt hatte ich ja schon mal geschrieben.

Jetzt aber zur neuen AdobeConnect-App vom 6.5.2011, V. 1.5.9

Screenshot AdobeConnect-App auf iPad

(Ansicht meines AC-Test-Raumes auf dem iPad, zum Vergrößern anklicken)

Über eine senkrechte Symbolleiste auf der linken Seite sind die wichtigsten Funktionen gut erreichbar und man kann vom Raum-Gesamtbild (s.o.) bequem umschalten auf Freigabe/Whiteboard, Kamera, Chat, Teilnehmerliste sowie etwaige weitere vorhandene Pods wie Hinweise, Fragen/Antworten, Abstimmungen.
Sind Sprech- bzw. Moderatorrechte vorhanden, erscheint rechts das Mikrofonsymbol und übers Antippen kann man sprechen. Einfacher geht es kaum.

Mit der alten App waren Whiteboard-Inhalte gar nicht erst sichtbar und auch manuelles Blättern in freigebeben Präsentationen war nicht möglich. Insofern sind viele neue Funktionen dazugekommen. Wenn die Netzwerkverbindung mitmacht (bei meinen Tests über WLAN stürzte die App leider mehrfach ab), dürfte das eine sehr gute Sache sein.

Problematisch wird es für Kursleiter, wenn sie nicht wissen, wie ihre Teilnehmer am Meeting teilnehmen, denn über die iPad-App geht bei Weitem nicht alles:

Aktives Mitarbeiten am Whiteboard oder Text-Pods ginge auch mit erweiterten Rechten nicht und außerdem erscheinen Whiteboard-Überlagerungen auf einem PDF beispielsweise nicht an der richtigen Stelle. D.h. wenn man Kreise o.ä. benutzt, um auf besondere Teile eines Dokumentes aufmerksam zu machen, sieht ein iPad-Nutzer diese vermutlich nicht an der richtigen Stelle.

Was (auch als Moderator) auf dem iPad nicht geht, ist das Hochladen und Freigeben von Dokumenten – dies ist auf Rechnern ja auch nur über das spezielle Add-In möglich, das es bis vor kurzem selbst für Linux nicht gab. Eigentlich geht vom iPad aus auch das synchrone Vorführen von bereits freigegebenen Dokumenten nicht – jedenfalls habe ich da keine Möglichkeit gefunden.

Im Raum-Layout „Zusammenarbeit“ erscheint unter dem „Dateifreigabe-Pod“ nur „Unsupported Content“, d.h. dezentrales Runterladen von Materialien, um dann gleich darüber zu diskutieren, würde über ein iPad nicht funktionieren.

Ebenfalls gar nicht gehen die Arbeitsgruppenräume – ein iPad-Teilnehmer verbleibt trotzdem im Hauptraum.

Insofern ist die iPad-App meiner Meinung nach für die reine Teilnahme an einem Meeting (=Rolle Teilnehmer) durchaus in Grenzen geeignet, aber schon die Moderatorenrolle würde nicht sinnvoll gehen. Mit „in Grenzen“ meine ich z.B. die Teilnahme an einem Vortrag, einer reinen Präsentation, die zudem die Möglichkeit des Textchats offeriert und etwaige Rückmeldungen über Audio – das dürfte real sowieso der Haupt-Einsatzbereich von AdobeConnect sein. Und zur Einladung von Gastreferenten in einen Kurs oder für eine Vorlesung per AdobeConnect ist dieses Szenario in der Lehre ja auch durchaus geeignet.
Mit der Moderatorenrolle kommt auf dem iPad lediglich das Mikrofonsymbol zum Sprechen dazu, doch dazu könnte der Veranstalter in der Teilnehmerliste ja auch einfach die Audiorechte zuweisen.

[Update 22.5.2011]: Als Veranstalter des Meetings sieht man leider wirklich nicht, dass ein Teilnehmer evtl.  über eine iPad-App im Raum ist:  Das besondere Iconsymbol für „Mobile“ in der Teilnehmerliste sieht nur derjenige an seinem iPad … – wichtiger wäre  jedoch, dass dieses besondere Symbol der Meeting-Veranstalter sieht?!