Gedanken zu iPad & Flash

Schade, schade, schade, dass auch das iPad2 kein Flash können soll. Da hatte ich ja immer noch gehofft, dass Apple mal ein Einsehen hat. Doch es gilt wohl tatsächlich der ironische Spruch „People will adapt„, und (erschreckenderweise) treffe ich in meinem Umfeld viele Gläubige, die tatsächlich der Meinung sind, Flash im Internet sei völlig überflüssig. Was machen diese Leute wohl so im Internet auf dem iPad? Eine eigene App für alles und jedes? (Wo doch ein Webbrowser für das komfortabel große Display des iPad reichen sollte…) Oder sind sie wirklich nur auf Youtube unterwegs? Oder sind sie nie auf den Webseiten, wo ich bin? Leere Seiten oder Hinweise auf Teile, die Flash erfordern, sind nicht meine Vorstellung der Nutzung eines Webbrowsers – das ist für mich ein eklatanter Rückschritt.
Was auf iPhone/iPodTouch vielleicht noch Sinn machte, schon aufgrund der kleinen Displaygröße, kann man doch nicht so einfach auf ein Gerät mit 9,7 Zoll übertragen.

Und Flash heißt ja auch nicht nur „Video“, Flash kann viel mehr und ist im interaktiven Bereich stark vertreten, was ich dann nicht einfach mittels eines Videoformats abbilden kann. Natürlich wird es immer wieder neue Formate geben und Formate, die auslaufen – aber dass letztendlich das iPad zu so einem Wandel zu führen scheint, finde ich schon bedenklich.
Auch mit Java hatte ich gerade ein Problem auf dem iPad – aber wozu auch ein Saalplan auf einer Webseite – sicher hat der Konzertkarten-Anbieter eine App, die ich stattdessen nutzen könnte…

Davon abgesehen, mag ich mein iPad sehr gerne – gerade die App „Pulse News“ eröffnet eine schöne grafische Variante eines RSS-Readers oder die  App „Brushes“ ist schon ziemlich genial, z.B. weil man per „Play“ automatisch die Enstehung eines Bildes im Zeitraffer nachverfolgen kann. Die Tagesschau-App gehört ebenfalls zu meinen Favoriten auf dem iPad und bleibt hoffentlich noch erhalten trotz Kritik aus Verleger- und Privatsender-Kreisen.

Leider hat das iPad m.E. nach ziemlich dazu beigetragen, dass Angebote im Internet kostenpflichtig werden. Ich hatte mich bei Kauf sehr drauf gefreut, Zeitungen und dgl. statt auf IPodTouch nun auf 9,7 Zoll lesen zu können. Daher war meine Überraschung Ende letzten Jahres ziemlich groß, als ich feststellen musste, dass iPad-Apps generell deutlich teurer sind als iPhone-Apps und gerade die Zeitungsangebote kostenpflichtig sind. Eine interessante kostenlose App im AppStore zu finden und dann erst später zu sehen, dass sie mir gar nichts nützt, weil dahinter kostenpflichtige Inhalte stehen, ist leider eher die Regel als die Ausnahme.
Am meisten bedauere ich, dass meine geliebte „New YorkTimes-App“ nun seit einer Weile wirklich kostenpflichtig ist – gerade die Section „Technology“ vermisse ich sehr, aber immerhin bleiben noch die „TopNews“- und „Most-E-Mailed“-Artikel übrig.

Diesen Blogbeitrag habe ich übrigens auf einem Windows-Rechner geschrieben, denn meine Apple-Rechner bzw. -Geräte sind ja ständig mit ihren Updates beschäftigt, d.h. Mac OS X oder iOS, iTunes, den ganzen App-Updates… 😉

Besuch im i-Kosmos

Gestern war ich in Frankfurt im „Museum für Angewandte Kunst Frankfurt„, um mir die Ausstellung „Der i-Kosmos. Macht, Mythos und Magie einer Marke“ anzuschauen.
Mac-Generationen
Wirklich schön gemacht und insbesondere die Entwicklungsstufen der verschiedenen Geräte wurden an den Ausstellungsstücken durch die Angabe der jeweiligen Jahreszahl sehr deutlich.

Apple und BananeZahlreiche Accessoires, Beispiele von Produktwerbungen oder auch ironischen Plakate (zum Thema Antenne und Halten des iPhone4: „Don’t worry we’re Apple. people will adapt.“) stellten die ganze Bandbreite des Mythos der Marke Apple dar.

Die Begleittexte waren informativ und gleich am Eingang der Ausstellung zeigten verschiedene Videos (dabei war natürlich auch der Ridley-Scott-Macintosh-Werbespot von 1984) wesentliche Aspekte. Bei den Videos wurde ich auch aufmerksam auf die App „Brushes“ am Beispiel von David Kassans „Finger Painting on the Apple iPad from the live model“ – ziemlich beeindruckend.

In das Frankfurter „Museum für Angewandte Kunst“ passte das Ganze sehr gut, und schließlich ist Apple ja auch im Essener „red dot design museum“ mit zahlreichen Produkten präsent.
Frankfurt
Anschließend durfte beim Stadtbummel natürlich der Besuch im Frankfurter Apple Store nicht fehlen: Wer noch kein iPad hat – derzeit bekommt man das orginale und erste iPad zu deutlich reduzierten Preisen!

Ausblick auf AdobeConnect 8

Demnächst kommt die Version 8 des Webconferencing-Systems auf den Markt: Auf den Adobe-Webseiten befinden sich sehr umfangreiche Hinweise und Materialien sowie das Angebot eines Pre-Release-Testzugangs für 30 Tage nach persönlicher Registrierung:
http://labs.adobe.com/technologies/adobeconnect8/

Schön auch die Präsentation unter: http://my.adobe.acrobat.com/adobeconnect8

Erste Eindrücke nach Nutzen meines Testzugangs:

Screenshot meines Tests von Adobe Connect 8Die Benutzer-Oberfläche von AC wurde komplett überarbeitet und sieht moderner aus. Im Freigabe-Layout sind Kamera-Pod, Teilnehmerliste und Chat nun rechts statt links, was zunächst sehr ungewohnt ist, wenn man häufig mit Connect gearbeitet hat.

Die Menüzeile oben links umfasst neben den bekannten Menüpunkten jetzt auch die Sprechen-Funktion, Statusoptionen und ein Webcam-Symbol.
Ich bin gespannt, ob diese neue Sprechen-Funktion bei den Teilnehmern nun besser ankommt – mit der häufigste Fehler bzw. das häufigste Problem ist meiner Erfahrung nach bisher die „richtige“ Bedienung des Sprechen-Buttons gewesen. „Mein Audio verbinden“ als Bezeichnung des neuen Symbols (und zum Aktivieren der Sprechen-Funktion) ist aber vielleicht auch nicht unbedingt intuitiv. Der Audio-Assistent ist übrigens an der bekannten Stelle unter „Meeting“ zu finden.
Neu ist die Möglichkeit, über das Webcam-Symbol allen Teilnehmern pauschal das Starten ihrer Webcam zu erlauben. Das ist eine schöne Idee, da gerade für Seminararbeit die Webcams eine wichtige Rolle spielen. Und aufgrund geänderter hinter AC8 liegender Technik sollte das Netz das verkraften ?!

Die Teilnehmerliste wurde um Anzeigeoptionen und die Arbeitsgruppen-Funktion erweitert; sie gliedert sich nun nach dem Status der Personen, und zwar über aufklappbare Listen. Ich bin gespannt, ob diese wesentlich auffälliger platzierte Arbeitsgruppen-Funktion nun mehr Liebhaber findet und Dozenten zum Verwenden dieser Funktion ermutigt.

Wichtig zu wissen: AC8 nutzt nun automatisch den ganzen Client-Bildschirm und nicht mehr wie früher vom Veranstalter getätigte Voreinstellungen wie 800×600 o.ä.  Das finde ich prima, nur muss man als Veranstalter dann halt im Kopf haben, dass möglicherweise auch Studierende von ihren Netbooks mit 10-Zoll-Displays aus teilnehmen… D.h. man sollte als Veranstalter nicht den Meeting-Raum mit vielen kleinen Pods ausstaffieren, die auf dem eigenen Riesen-Display noch gut lesbar sind. Mir hat bisher immer der Platz gefehlt, um weitere Pods als die üblichen einzublenden – nun wird die Verlockung größer. Daher bin ich auch absoluter Fan der verschiedenen Layouts – es ist viel sinnvoller, die 3 vorhandenen Raum-Layouts zu nutzen (oder sich ein eigenes hinzuzufügen) als permanent im Freigabe-Layout Pods zu verschieben, zu vergrößern etc.

Neu, aber habe ich noch nicht testen können:

  • Es soll endlich (!) für Linux ein AddIn geben, allerdings nur für Ubuntu 10. Immerhin ein Anfang und im Kreis der universitären Anwender war Linux-Unterstützung schon länger eine Forderung.
  • Es soll eine kostenlose Desktop-App namens „Adobe Connect Desktop“ geben zum Management der Kurse und etwaiger Aufzeichnungen.

mTouch – iPhone-App für Moodle

Der klare Vorteil von mTouch liegt darin, dass diese App eine Art Browserzugang für einen beliebigen Moodle-Server ermöglicht. Das ist eine sehr schöne Sache, da Server-seitig keinerlei Änderungen erforderlich sind. Und ob er auf dem Server Änderungen vornimmt, Plugins aktiviert oder Erweiterungen hinzufügt (z.B. für mPage), wird sich jeder Moodle-Server-Admin sehr gut überlegen.

Insofern ist man bei der Nutzung von mTouch unabhängig – das ist schön. Weniger schön aber ist, dass diese Unabhängigkeit (und sei es auch nur zum Testen, ob die App für einen persönlich einen Nutzen bringen würde) 2,39Euro kostet. Das ist für meine Begriffe im Apple AppStore viel Geld, da ich etliche kostenfreie nützliche Apps besitze bzw. viele gute Apps unter 1Euro erhältlich sind.

Insofern war ich auch besonders kritisch, als ich Ende Juni 2010 mTouch in Version 1.3 gekauft habe. Kurz gesagt: Die App hat mir überhaupt nicht gefallen. Das fing schon damit an, dass nur ca. die Hälfte meiner Kurse, in denen ich eingetragen bin, überhaupt von mTouch angezeigt wurde. Und das ist für mich ein absolutes Knockout-Kriterium.
Eigentlich hätte ich an dieser Stelle schon aufhören können mit meinen Tests. In der App-Beschreibung steht die Zielgruppe „Studenten“: Insofern ist noch verständlich, dass versteckte Kurse nicht angezeigt werden, aber von den „verschwundenen“ waren auch meine eigentlich sichtbaren betroffen.
Ein weiteres Ärgernis waren im Juni 2010 die doch recht häufig bei uns in Kursen eingesetzten Links zu externen Webquellen: „If you touch on the link below mTouch will quit and Safari will be opened“ – D.h. hier wurde man umgeleitet nach Safari und musste anschließend neu mTouch starten, um wieder in den Kurs zu gelangen.
Wollte man im Kurs den Inhalt eines Wikis sehen, führte auch das zum Beenden von mTouch durch den Aufruf von Safari, wo man sich dann auf der Webseite neu in die Plattform einloggen musste …. wozu braucht man dann noch eine App…?
Da bei mTouch nur die Mitte des Kurses angezeigt wird und auch nicht groß zoombar ist, fand ich die Darstellung der Kurse  nicht gerade übersichtlich. Soweit im Juni.

Inzwischen gibt es fürs iPhone das iOS4 und insofern war ich gespannt auf einen neuen Versuch mit meiner (immerhin kostenlos) auf v1.4 upgedateten mTouch-App.
Die Kurse waren immer noch „weg“ und heute konnte ich einen Kurs sichtbar machen für mTouch durch Verschieben in einen anderen Kursbereich (das Verschieben fand natürlich nicht mittels mTouch statt). Diese Vorgehensweise funktionierte aber nicht stabil, und da mTouch mittlerweile auch bei Beenden der App oder Ausschalten des Geräts nicht auf default geht, sondern an die letzte Stelle, ist es mit dem Testen etwas schwierig. Ein „Logout“ aus Moodle konnte ich in mTouch nicht finden. Mein momentaner Verdacht für die Ursache der fehlenden Kurse: Eine Kombination aus Kursbereich-Einstellungen und möglicher maximaler Zahl der Kurse – die liegt bei mir in mTouch immer bei 21 😉

Was mir besser vorkommt oder ich damals übersehen habe: Der Aufruf eines Wikis führt zwar auch zum Starten von Safari, da aber dort neue Fenster aufgemacht werden, kann man quasi bequem zwischen mTouch (das ja den letzten Stand behält) und Safari (das durch die Fenster auch mehrere letzte Stände behält) wechseln.
Angeklickte PDFs und Bilder (bei letzteren kommt nämlich in mTouch im Kurs nur ein „img“ statt des Bildes) lassen sich in mTouch anklicken: „File will be downloaded to Documents folder to preview“ – das geht ganz gut.

Foren und Glossare wurden – sofern im Kurs vorhanden – auch angezeigt, weitere Funktionen habe ich dann nicht mehr getestet. Es gibt aber in mTouch noch erhebliche Einschränkungen, die Hersteller-seitig im AppStore auch genannt werden: Interaktionen wie Teilnahme an Abstimmungen oder Tests gehen nicht; Lektionen werden nicht angezeigt.

Daher ist mein persönliches Fazit: Diese App bringt (zumindest momentan) noch nichts. Ich kann mich per Safari wesentlich besser orientieren und durch das Zoomen auch gut an Aktivitäten teilnehmen. Und ich muss nicht überlegen, was mir eigentlich alles dadurch entgeht, dass ich es erst gar nicht sehe. Für Dozenten sei nochmals daran erinnert, dass sie nicht die Zielgruppe der App sind und die Kurs-Admin- und Bearbeiten-Funktionen per mTouch nicht zur Verfügung stehen.