didacta08 – Forum Weiterbildung (Teil2)

Der Nachmittagsblock startete mit dem Vortrag von Prof. Euler vom Inst. für Wirtschaftspädagogik der Universität St. Gallen: „Führungskräfte als Personalentwickler – der Weg zum Generaldilettanten?„. Das Thema stieß bei den zahlreich erschienenen Zuhörern auf großes Interesse.
Prof. Euler führte Gründe auf, warum Führungskräfte Personalentwicklung betreiben sollten, wo Führungskräfte als Personalentwickler stehen, welche Optionen sie haben und nannte auch „Succesful Practice Cases“.

Ein wichtiger Grund ist die Ausschöpfung von Potentialen, denn aufgrund des demographischen Wandels werden gute Mitarbeiter künftig schwerer zu bekommen und zu halten sein und „Bore-Out“ sollte unbedingt verhindert werden. Ein weiterer wesentlicher Grund sind veränderte Anforderungen an eine „Lernende Organisation“, nämlich die hohe Innovationsgeschwindigkeit und schnelle Wissensveraltung sowie neue Steuerungslogiken in Organisationen („die Mitarbeiter hängen nicht mehr an den Marionettenfäden ihrer Vorgesetzten“). Nicht zuletzt hat implizites Lernen (wie verhält sich der Vorgesetzte zum Lernen?) hohen Einfluss auf die Kompetenzentwicklung der Mitarbeiter.

Kurz vorgestellt wurden die Trendstudie 2008 und die Benchmarkstudie 2007 des SCIL (Swiss Centre for Innovations in Learning).

Ansatzpunkte zur Lernförderung der Mitarbeiter sind das Sichern der strukturellen Rahmenbedingungen für das Lernen, das Begleiten formeller Bildungsmaßnahmen und die Gestaltung interaktionaler Führung.
Als gute Rahmenbedingungen wurden definiert: lernförderliche Organisationsstrukturen mit flachen Hierarchien, lernförderliche Anreizsysteme, proaktive Informationsweitergabe Top-Down, Wissensaustausch sowie lernorientiertes Change Management.
Interaktionale Führung erfordert als Voraussetzung die notwendigen Einstellungen: ein Mitarbeiterbild und Interaktionsverständnis, das geprägt ist von Offenheit, Vertrauen und Wertschätzung sowie einen konsultativen, delegativen Führungsstil. Personalentwickler sollten sich nicht als „Personalverwalter“ verstehen, sondern als Personalgestalter. Unternehmen unterscheiden sich laut Prof. Euler nicht mehr so sehr im monetären Bereich, sondern in der gelebten Kultur – für Mitarbeiter werde zunehmend die erfahrene Wertschätzung und das Wohlfühlen wichtig.

Als „Succesful Practice Cases“ wurden IBM Schweiz, e-on und DATEV genannt (s.a. Benchmarkstudie II, 2007). Dort gebe es bzgl. Lernförderung ein hohes Commitment des Top-Managements, Bildungsmanager/Personalentwickler verstünden sich als proaktive Berater nahe an den Geschäftsprozessen, die Rolle der FK habe sich verändert, das Methodenset sei an arbeitsplatzverbundenes Lernen angepasst und es gäbe Anreizsysteme.

Gleich anschließend folgte ein thematisch verwandter Beitrag von Prof. Knoblauch, tempus GmbH: „Motivierte und eigenverantwortlich handelnde Mitarbeiter sind kein Zufall – Praxiserprobte Schritte vom Mitarbeiter zum Mitunternehmer„. Auch hier wurde betont, dass es einen Wechsel auf dem Arbeitsmarkt gäbe vom „War of talents“ zum „War for talents“ und daher Mitarbeitermotivation/Emotionale Bindung an ein Unternehmen eine große Rolle spiele. Prof. Knoblauch stellte auf anschauliche Weise Konzepte zu einer neuen Unternehmenskultur vor: u.a. zur Art der Integration neuer Mitarbeiter, zu Mitarbeiterbeurteilungen und Feedback, zu Vorschlagswesen und zu Zielvereinbarungen (nicht als Vorgaben, sondern als wirkliche Vereinbarungen).

Fazit: Der Weg dorthin ist lang und erfordert Ausdauer, aber lohnt sich auch wirtschaftlich für ein Unternehmen.

didacta08 – Forum Weiterbildung (Teil1)

Messe Stuttgart Die didacta-Bildungsmesse ist groß, wirklich groß. Schon in der S-Bahn zum Flughafen (der Weg vom Stuttgarter Hbf zur Messe Stuttgart dauert erstaunlicherweise länger als die Zugfahrt von Mannheim nach Stuttgart) befand ich mich gestern zwischen Scharen von Lehrern. Inmitten der sehr lebendig gestalteten Hallen begegneten mir dann Horden von Schulkassen, mit riesigen Taschen beladen. Das hat mich aber nicht davon abgehalten wie geplant in der Halle7 das „Forum Weiterbildung“ aufzusuchen. Den Schwerpunkt habe ich auf Vorträge gelegt, die auch zum aktuellen Studienfach „Bildungsmanagement“ passen: Bildungsfinanzierung und Personalentwicklung.

Prof. Timmermann von der Universität Bielefeld hielt einen Vortrag zum Thema „Bildungsfinanzierung: Private Eigenvorsorge oder staatliche Daseinsvorsorge?“ Dort wurden u.a. die Ergebnisse und Vorschläge der Expertenkommission zum Thema „Lebenslanges Lernen“ vorgestellt. Im internationalen Vergleich sind nach OECD-Daten die deutschen Ausgaben für Bildung gering und sogar rückläufig. Vorgeschlagen wurden die Förderung von Bildungssparen privater Haushalte zum LLL, zinsverbilligte Bildungskredite sowie eine öffentliche Förderung der allgemeinen, politischen, kulturellen Weiterbildung sofern im Öffentlichen Interesse. Eine Staffelung der Förderung je nach öffentlichem Interesse und privatem Interesse wurde vorgeschlagen, d.h. z.B. eine Finanzierung der schulischen Abschlüsse zu 100%, Hochschulabschlüsse anteilig je 50% Zuschuss und Darlehen, Aufstiegsfortbildungen mit Zuschuss 35% und Darlehen 65%. Ein lernförderliches Klima müsse in Deutschland geschaffen werden (in Familie, Medien, Politik, Unternehmen); Verbesserungen könnten schrittweise erreicht und nach Prioritäten umgesetzt werden.

Die anschließende Podiumsdiskussion aus Vertretern verschiedener privater Bildungsträger war auch sehr informativ, wenngleich die schlechte Akustik in der Halle durch starke Hintergrundgeräusche konkurrierender Veranstaltungen die Konzentration doch ziemlich erschwerte.

Captivate2 – Wiedergabesteuerung

Alte bewährte Funktionen in neuen Softwareversionen wiederzufinden, ist manchmal nicht ganz einfach …

Problem: Warum die bloße Verwendung einer Wiedergabesteuerung bei Captivate2 nun eine eigene Skin-SWF-Datei erfordert, konnte ich z.B. nicht nachvollziehen. D.h. eine Animation mit Wiedergabesteuerung besteht nun aus 2 SWF-Dateien, deren Ablagehierarchie man zudem nicht mehr frei wählen kann. Eine weitere Folge ist, dass man dadurch beim lokalen Testen mit einem Flash-Player ab Version8 mit lästigen Sicherheitshinweisen beglückt wird.

Lösung: Die Lösung ist einfach, wenn auch nahezu unauffindbar: Im Skin-Editor gibt es eine Karteikarte „Rahmen“ mit der defaultmäßigen Einstellung „Rahmen anzeigen“. Hier das Häkchen deaktivieren, und man kann wieder, wie von Captivate1 gewohnt, die Wiedergabesteuerung innerhalb der definierten Projektgröße anzeigen und bekommt beim HTML-Export auch nur eine einzige SWF-Datei.
Die Wiedergabeleisten-Modelle aus Captivate1 erhält man im Skin-Editor übrigens über die Option „BMP-Wiedergabeleisten“.

Bleibt noch das Problem mit PNG-8-Dateien aus Fireworks, die bei Captivate1 hervorragend funktioniert haben, bei Captivate2 (und Captivate3) aber leider nicht mehr verwendbar sind. Da muss man jetzt wohl PNG-24 verwenden, wenn es denn PNG sein soll.

Schade auch, dass Captivate2 unter Windows Vista nicht läuft und den Explorer aufhängt. Nachdem ich erst im August 2007 von Adobe die Captivate2-Version gekauft habe, mag ich nicht schon wieder Geld ausgeben und Captivate3 kaufen – nicht mal zum ermäßigten Tarif.

LEARNTEC 08 – mobilelearningarena

Die 7 sehr guten Vorträge zum Thema „Mobiles Lernen“ standen für mich im Mittelpunkt meines heutigen LEARNTEC-Besuches.

Das Handy (oder auch PDA, BlackBerry,…) zum mobilen Lernen zu verwenden ist durchaus einleuchtend: „Location based services“ für Touristen oder Museumsbesucher, mobiles Tutoring per SMS oder MMS, Faktenlernen über MC (incl. einfachen Grafiken) mit Übertragung der Ergebnisse an einen Server – all dies sind schon existierende Anwendungen, die hier gezeigt wurden. Das Handy ist überall dabei und die Nutzer haben meist eine sehr persönliche Bindung dazu.

Was sind Herausforderungen und Probleme, die genannt wurden?

  • Da gibt es z.B. das Problem fehlender technischer Standards und daher oft die technische Begrenzung/Ausrichtung auf einige wenige Handy-Typen. Zudem ist Installation von Software (Clients) auf dem Handy generell nicht einfach.
  • Eine andere Frage: Wie erstellt man Lerneinheiten (z.B. als J2ME-Anwendungen) für das Handy? Sowohl die Autoren müssen damit klarkommen als auch die Nutzer später in der Anwendung. Unter www.mooleemoo.de soll es ab nächster Woche einen freien Moduleditor von der afelio GmbH geben, der in einem Schritt verschiedene Ausgaben für PC und Handy produziert. Kommerziell gibt es z.B. eXact Mobile/eXact Glove von Giunti Labs, wo dann auch Lernerdaten zurück ans LMS gehen können.
  • Und man hat beim mobilen Lernen wieder die Schwierigkeit der Kombination technischer Lösungen mit didaktischen Anforderungen. Mobiles Lernen sollte in Verbindung zu anderen Lernangeboten stehen und z.B. in Blended Learning-Szenarios eingebunden werden. Michelin hat in Zusammenarbeit mit Fraunhofer ESK in diesem Zusammenhang den eCoach getestet (dort werden zur Motivation SMS verschickt mit individuellen Empfehlungen für die Lernenden). Betont wurde die enge Bindung zwischen Lernenden und ihrem Handy, so dass SMS starke und sehr positive Wirkungen haben.
  • Wie kommt man als Nutzer an die Angebote? QR-Codes/2-D-Codes können den Zugang evtl. erleichtern und ersparen das Tippen von URLs. Allerdings wären aufgrund der Handy-Tarife momentan Podcast- und Video-Dienste noch ein sehr teures Vergnügen…
  • Der Trend zur „Mobile Community“ ist da, die Technik dazu aber noch nicht existent.
    Instant Messaging (incl. Buddy Lists) wäre schön, aber die mobilen Geräte sind extrem unterschiedlich: Fraunhofer ESK berichtete in diesem Zusammenhang von SB-Terminals, an denen ein User entscheidet, was er will und daraus folgend für den benötigten Client automatisch ein individueller Installer erzeugt wird. Diesen kann der User dann per Bluetooth übertragen.

Dies als einige persönliche Eindrücke des sehr interessanten Nachmittags und der 3-stündigen Veranstaltung.
Auf dem Gebiet „Mobiles Lernen“ wird sich noch viel tun. Und solche Veranstaltungen wie auf der LEARNTEC finde ich extrem hilfreich, um den jeweiligen „State of the Art“ kennen zu lernen.

Video-Training Flash 8

Bisher habe ich entweder Präsenzkurse zu EDV-Themen besucht oder mich mittels Büchern eingearbeitet, doch jetzt begegnete mir in einer Heidelberger Buchhandlung eine Gratis-Demo-DVD von Videotrainings zur Adobe Creative Suite 3. Diese inspirierte mich, zu schauen, ob es aus dieser Galileo-Reihe auch ein Training zu Flash8, das ich auf meinem Rechner habe, gibt.

Dem ist so, und dieses Video-Training habe ich mir jetzt gekauft. Ich bin nach den ersten Kapiteln auch schon sehr angetan: Didaktisch ist es gut gemacht (das Educational-Media-Studium hat mich dafür sensibler werden lassen) und motiviert zum Lernen und Ausprobieren. Ich bin gespannt, ob ich nach Nutzung des ganzen Kurses noch genauso darüber denke.

Spätestens nach den demnächst anstehenden Klausuren werde ich mich damit ausführlich beschäftigen!