Immerhin taucht der Begriff E-Learning mehrfach auf in dem gerade aktuell veröffentlichen Werk der HRK „Gute Lehre : Frischer Wind an deutschen Hochschulen / HRK„ (2011), welches Reportagen aus verschiedenen Hochschulen enthält.
Geht man das PDF ganz einfach mal mit der Suchfunktion nach dem Begriff „E-Learning“ durch, wird E-Learning in verschiedenen Kontexten und Beispielen genannt:
S. 15 (Uni Osnabrück): Beschrieben werden hier Prof. Vornbergers Variante der Vorlesungsaufzeichnungen sowie das lokal entwickelte Autorensystems media2mult, das Formeln, Bilder, Audio- und Videosequenzen leicht zugänglich macht.
S. 31 (Uni Rostock): E-Learning wird hier als sinnvoll genannt im Rahmen des konsequenten Einsatzes bei der Unterstützung für Geschichts-Seminare und -Vorlesungen – bei zwar anfangs erhöhtem Betreuungsaufwand, dann aber mit dem Ergebnis verbesserter Lehre für die Studierenden.
S. 71 (Charite Berlin): Im dortigen Kompetenzzentrum mit seinen Arbeitsbereichen zur Unterstützung der Lehre ist auch der Bereich E-Learning enthalten.
S. 73 (Kompetenzzentrum Hochschuldidaktik Mathematik, Uni Kassel + Uni Paderborn): Hier werden Konzepte entwickelt, Mathematik-E-Learning-Module als Brückenkurse vor Beginn des ersten Semesters einzusetzen. Des Weiteren geht es darum, wie E-Learning später im Studium in elektronischen Zusatzseminaren in Form von interaktiven Visualisierungen und diagnostischen Selbsttests eingesetzt werden kann.
S. 79 (Hochschule für Musik, Weimar): Hier erfolgt der Hinweis, dass die enge Betreuung der Kern der Musikhochschul-Ausbildung sei und „kein E-Learning und keine ausgefeilte Präsentation im Hörsaal“ diesen Nutzen ersetzen könne.
S. 83 (FH Jena): Eine Offensive für gute Lehre soll einerseits die Abbrecherquote senken, andererseits mehr Bewerber anlocken – als ein Baustein wird der starke Ausbau von E-Learning geplant.
So richtig viel erfährt man also nicht über E-Learning in dieser HRK-Broschüre – aber es scheint immerhin um mehr zu gehen als eine reine PDF-Ablage.
Kleiner Exkurs zum (auch gerade erschienenen) CHE-Ranking
Interessanterweise findet sich in den Erklärungen zu den Ergebnissen des CHE-Rankings folgender Hinweis zum Kriterium E-Learning: „E-Learning: Studierende bewerten Verbreitung und Qualität von Internetangeboten: Materialien zum Download und Interaktionsmöglichkeiten„.
Auf den ersten Blick habe ich hier an PDF-Ablage gedacht – Schaut man sich den zu Grunde liegenden Studierenden-Fragebogen an, wird auf S. 13 nur wenig klarer, was mit E-Learning gemeint ist : (Skala „sehr schlecht“ bis „Sehr gut“)
E-Learning
Verbreitung dieses Angebots im Studiengang
Qualität der online angebotenen Materialien
Unterstützung von Lehre und Studium durch Online-Angebote
Unterstützung beim Selbststudium (z.B. durch Selbstlernplattformen)
Auch auf den zweiten Blick würde ich bei diesen Fragen, wenn ich sie beantworten müsste, bereits dann einen hohen positiven Wert vergeben müssen, wenn es beim E-Learning-Einsatz nur um PDFs auf einer Plattform ginge… Das kann ja eigentlich nicht Sinn der Sache sein. Und Fragen zu Interaktionsmöglichkeiten (s. obige E-Learning-Erklärung) kann ich hier nicht erkennen.